Ausblick des Uptime Institute

IT-Fachkräftemangel bedroht Rechenzentren

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von Kevin Fischer und lha

Der erhöhte Bedarf an Rechenzentrumskapazität erhöht auch den Personalbedarf. Global wird er bis 2025 auf 2,3 Millionen Mitarbeitende wachsen - ein Plus von 300'000 Personen. Gezielte Schulungen und der Abbau von Hindernissen bei Neueinstellungen sollen gemäss Uptime Institute helfen.

(Source: Stefan Rajewski / Fotolia.com)
(Source: Stefan Rajewski / Fotolia.com)

Im Jahr 2025 braucht es weltweit über 300'000 mehr Mitarbeitende in Rechenzentren (RZ) als heute. Zu diesem Schluss kommt das Uptime Institute in seinem "Global Data Center Staffing Forecast 2021 - 2025". Die starke Nachfrage nach RZ-Kapazität treibe die Anzahl benötigter Fachkräfte voran. Laut Bericht hatte bereits im Jahr 2020 die Hälfte der RZ-Betreiber und -Eigentümer Mühe, qualifizierte Kandidaten für offene Stellen zu finden.

Der globale Personalbedarf lag 2019 bei etwa 2 Millionen Vollzeitbeschäftigten und werde im Jahr 2025 auf fast 2,3 Millionen ansteigen. Die steigende Nachfrage werde besonders von Cloud- und Colocation-RZ ausgehen. Zwar bestehe Hoffnung, dass neue Technologien zur Verwaltung und zum Betrieb von Anlagen den Bedarf verringern könnten. Doch das Uptime Institute geht davon aus, dass Innovationen im Bereich der künstlichen Intelligenz bis ins Jahr 2025 nur begrenzt wirken werden.

"Silber-Tsunami" in Nordamerika und Westeuropa erwartet

Der grösste Bedarf an Fachkräften wird im asiatisch-pazifischen Raum bestehen, gefolgt von Nordamerika und dem EMEA-Raum. In Letzterem werde das benötigte Personal 2025 um 81'500 Mitarbeitende höher sein als noch im Jahr 2019.

Den grössten Personalbedarf hat der asiatisch-pazifische Raum, gefolgt von Nordamerika und dem EMEA-Raum. (Source: Uptime Institute)

Ein Problem, das sich nicht an den Zahlen ablesen lässt, ist der befürchtete "Silber-Tsunami". Gerade in den reiferen RZ-Märkten der USA und Westeuropas ist laut den Autoren des Forecasts anzunehmen, dass viele Mitarbeitende etwa zur gleichen Zeit in den Ruhestand gehen werden. Das führe künftig zu einer zusätzlichen Nachfrage, insbesondere bei Führungspositionen.

Empfohlene Gegenmassnahmen

Die Autoren nennen im Forecast verschiedene Massnahmen, die dem drohenden Engpass an Fachkräften im RZ-Bereich entgegenwirken können. Der Grossteil der Arbeitskräfte werde einen Universitäts- oder Hochschulabschluss oder gleichwertige Erfahrung benötigen. Deswegen seien mehr Schulungen am Arbeitsplatz und eine branchenspezifische Ausbildung entscheidend.

Weiter müsse das Management wie bei jedem anderen Aspekt der RZ-Betriebs den lokalen Markt verstehen, wettbewerbsfähige Vergütungspakete anbieten, flexibel bleiben, keine unnötigen Hindernisse für Neueinstellungen aufbauen und Nachfolgepläne für jede Position entwickeln.

Laut Bericht zeigen Untersuchungen des Uptime Institutes, dass die erfolgreichsten Personalstrategien für RZ diejenigen sind, welche die Hürden für die Einstellung senken. Dazu gehöre etwa die Beseitigung unnötiger Bildungsanforderungen. Ausserdem habe es Erfolg gezeigt, wenn Personalstrategien Schulungen am Arbeitsplatz und andere Schulungen beinhalten.

Die Studie des Uptime Institute kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

Schulungen spielen auch bei SBB Informatik eine grosse Rolle. Wie das Unternehmen mit dem IT-Fachkräftemangel umgeht, erfahren Sie hier.

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