Merkwürdiges aus dem Web

Im Weltall hört dich niemand Herzen brechen

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CE- und IT-Welt fördern immer wieder Erstaunliches und Kurioses zutage, das zum Schmunzeln anregt. Die seltsamsten Kurznews immer in der Rubrik "Merkwürdiges aus dem Web". Gute Unterhaltung!

(Source: Catalyst Labs / Shutterstock.com)
(Source: Catalyst Labs / Shutterstock.com)

Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2022. Dies sind die Abenteuer eines russischen Kosmonauten, der auf der International Space Station unterwegs ist, um einen Instagram-­Account zu bewirtschaften, Japanerinnen zu bezirzen und Geld für seine Rückreise zu sammeln. Nein, dies ist nicht der Anfang einer verschollen geglaubten schlechten Folge der Fernsehserie "Star Trek". Aber es ist genauso fiktiv. Wie "Vice" unter Berufung auf japanische Medien berichtet, betrog ein Unbekannter eine 65-jährige Japanerin mit der Masche um 4,4 Millionen Yen – umgerechnet fast 30 000 Franken. Er versprach, sie heiraten und ein neues Leben mit ihr beginnen zu wollen. Das Geld brauche er, weil er für seine Rakete so hohe Landegebühren in Japan zahlen müsse. Als er aber immer mehr Geld verlangte, flog der Liebesschwindel auf und die Frau meldete den kriminellen Kosmonauten der Polizei. Obwohl 30 000 Franken eigentlich ein Schnäppchen wären. Schliesslich zahlt die NASA rund 86 Millionen US-Dollar pro Person, um Astronauten mit einer Soyuz-Kapsel zur ISS und zurück zu fliegen.

(cka)

Der Geruch des Geldes

Die menschliche Nase ist ein empfindliches und komplexes Organ. Das Riechepithel im Naseninneren nimmt Duftmoleküle aus der Luft auf, die über Riechnerven zum Riechkolben gelangen, bis sie dann im Gehirn ankommen. Auf einige mag dann die Duftexplosion einer Gruppe gut-parfümierter Personen anziehend wirken, auf andere abschreckend. Bestimmte Gerüche lassen jedoch fast alle Menschen aufschrecken – wie etwa der Duft nach verbrannten Haaren. Wer nach einem auffälligen Parfüm sucht, hat vielleicht in Elon Musks neuestem kreativen Erguss die gesuchte Duftnote gefunden. Musk lancierte im Oktober ein Parfüm mit dem Namen "Burnt Hair" – zum stolzen Preis von 100 US-Dollar, wie «Der Standard» berichtet. In gewohnter Manier verbreitete Musk die frohe Kunde zum "edelsten Duft der Welt" am 12. Oktober auf Twitter. Und der Unternehmer hat bewiesen, dass er auch mit schlechten Düften Geld machen kann. Die "Essenz des widerwärtigen Verlangens" ist bereits ausverkauft. Musk verkündete am 19. Oktober, dass die limitierte Auflage vergeben sei. Die Flaschen mit der betörenden Duftnote "verbranntes Haar" sollen im ersten Quartal 2023 ausgeliefert werden. Bis dann können wir uns noch auf unsere Nase verlassen und alarmiert umherschauen, wenn wir verbranntes Haar riechen.

(tme)

Politician ex Machina

In Dänemark will die neu gegründete "Synthetische Partei" für einen Sitz im Parlament kandidieren. Angeführt wird die Partei aber nicht etwa von einem gelangweilten Milliardär oder engstirnigen Idealisten, sondern von einer künstlichen Intelligenz namens Leader Lars, wie "futurezone.at" berichtet. Menschen aus aller Welt können demnach mit der KI über den Onlinedienst Discord kommunizieren. So fordern Leader Lars und seine "künstliche" Partei beispielsweise ein Grundeinkommen von umgerechnet über 13 000 Franken. Ist das nur der erste Schritt im Plan der KI, die Menschheit faul zu machen und zu mästen? Wer jetzt schon an eine dystopische Zukunft à la Terminator oder Matrix denkt, sei beruhigt: Von den 20 000 für einen Wahlantritt benötigten Unterschriften hatte die "Synthetische Partei" Mitte Oktober erst 12 beisammen.

(aob)

Lügen haben kurze Beine ausser im Metaversum

Noch steht im Metaversum niemand auf eigenen Beinen. Die Avatare, die sich in Mark Zuckerbergs Traumwelt der Zukunft tummeln, haben nämlich schlicht keine und müssen sich als Torsos fortbewegen, wie "Futurezone" schreibt. Dies stört sowohl User als auch die Macherinnen und Macher des Metaversums. Die Freude war darum gross, als Zuckerberg ankündigte, dies ändern zu wollen, und dies mit einem Preview-Video untermauerte. Darauf waren zwar tatsächlich Avatare zu sehen, die hüpfen oder kickboxen konnten. Blöd nur: Das Video zeigte keine Avatare im Metaversum, sondern "Animationen auf Grundlage von Bewegungstrackern", wie "Futurezone" unter Berufung auf "kotaku" schreibt. Im besten Fall sind die Beine der Avatare also einfach noch nicht reif für die Vorführung – im schlechtesten Fall gibt es sie noch gar nicht. Die Moral der Geschichte? Lügen haben kurze Beine. Ausser im Metaversum – da haben sie gar keine.

(rja)

Kaum Bewusstsein, schon Politikmüde

Im britischen Oberhaus, dem House of Lords, wurde unlängst ein besonderer Gast befragt: AI-DA, ein humanoider Roboter mit KI-Hirn, sollte Auskunft geben über das Verhältnis von KI, Robotik und Kunst. AI-DA ist eigentlich Künstlerin und malt Gemälde, etwa von der Queen oder von Popstars. Für Politik scheint sie sich indes nicht zu interessieren. Denn mitten in der Befragung schlief der Roboter ein. Oder gab zumindest keine Antworten mehr. In der vom "BBC" festgehaltenen Szene eilte bald der Erbauer des Roboters herbei und fragte, ob er einen "Reset" machen könne. Dies bejahten die Lords. Darauf bekam AI-DA eine Sonnenbrille aufgesetzt, denn "beim Neustart macht sie manchmal ein komisches Gesicht". Der Neustart gelang jedoch ohne Grimasse und AI-DA beantwortete weitere Fragen. Bald jedoch endete die Fragerunde. Wie lange der Roboter noch durchgehalten hätte, ist fraglich.

(yzu)

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DPF8_273198