Projekt der ZHAW

Ein Videospiel führt ukrainische Kinder virtuell durch Zürich

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von Maximilian Schenner und lha

Die ZHAW lanciert ein interaktives Handyspiel für geflüchtete Kinder aus der Ukraine. Es soll dabei helfen, die Stadt Zürich in einem vertrauten Rahmen zu erkunden.

(Source: photosforyou / pixabay.com)
(Source: photosforyou / pixabay.com)

Vor etwas mehr als einem Jahr brach der russische Angriffskrieg in der Ukraine aus. Millionen Menschen verliessen in Folge dessen ihre Heimat - viele von ihnen suchten und fanden Schutz in der Schweiz. Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat nun ein Videospiel entwickelt, mit dem Geflüchtete die Stadt Zürich erkunden können. Das Smartphone-Game richtet sich speziell an ukrainische Kinder, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.

Der Titel des Spiels lautet auf Ukrainisch "Де я знаходжуся?", was zu Deutsch so viel bedeutet wie "Wo bin ich?". Es soll die baukulturellen Aspekte einer Flucht aufgreifen - vertraute Gebäude in der Heimat werden zerstört oder zurückgelassen, der neue Ort ist fremd. Im Spiel werden ukrainische Gebäude in das Stadtbild von Zürich eingebettet. Damit werde ein Teil der Heimat in die fremde Stadt integriert, schreibt die ZHAW. Studierende bauten dafür Wahrzeichen aus Kyiv und Zürich als Modelle nach und fügten diese in ein 3-D-Bild der Zürcher Innenstadt ein, wie es weiter heisst. 

Das Spiel sei schliesslich in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Spieleentwickler Blindflug Studios entstanden. Das Game wurde gemäss Mitteilung ausserdem im Rahmen des "Umgangs mit Notsituationen als Folgen des Kriegs gegen die Ukraine" von der Digitalisierungsinitiative der Zürcher Hochschulen (DIZH) gefördert. 

Von der ETH bis zur Schewtschenko-Universität

Die Spielwelt erstreckt sich entlang der Limmat bis zur ETH Zürich und zum Hauptbahnhof. Die Spielerin oder der Spieler erkundet die Stadt per Scooter und mithilfe einer Karte. Einige Zürcher Gebäude lösen sich während dem Spiel in Luft auf - die Spielerinnen und Spieler haben dann die Aufgabe, in der Stadt verteilte Puzzlestücken in die Gebäude zurückzubringen, wie die ZHAW schreibt. Am Ende eines jeden Puzzles erscheine jedoch nicht das Zürcher Bauwerk, sondern ein Wahrzeichen aus Kyiv. Dazu zählen etwa die St. Andreas Kirche, die Schewtschenko-Universität oder das Hotel Saljut.

"Das Spiel kam bei den am Projekt involvierten Ukrainern und Ukrainerinnen gut an, aber nun interessieren uns natürlich die Reaktionen der Betroffenen", sagt Andri Gerber, Co-Leiter des ZHAW-Instituts Konstruktives Entwerfen. "Das Videogame soll den geflüchteten ukrainischen Kindern und Jugendlichen helfen, sich in Zürich spielend zu Hause fühlen zu können."

Apropos Schweizer Videospiele: An den vergangenen Swiss Game Awards räumten Entwicklerinnen und Entwickler aus der Romandie zünftig ab. Mit welchen Titeln sie die Jury überzeugten, können Sie hier nachlesen.  

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