Auch die Stadt Bern setzt auf Microsoft 365
Kurz nach dem Kanton gibt auch die Stadt Bern ihren Umzug in die Microsoft-Cloud bekannt. Besonders schützenswerte Personendaten lässt sie weiterhin in Fachapplikationen bearbeiten und in stadteigenen Rechenzentren speichern. Die Umstellung startet im August 2023.
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Gerade erst hat der Kanton Bern seine Züglete nach Microsoft 365 angekündigt – nun ist es auch in der Stadt Bern so weit. Ab August will die Stadt in ihrer Verwaltung Microsoft 365 mit Cloud-Nutzung einführen, wie der Gemeinderat mitteilt. Die Weichen dafür habe das Stadtparlament 2019 gestellt, als es für das "Projekt Microsoft 365" einen Investitionskredit von 850›000 Franken bewilligt habe. Auch die Telefonie und die Messengerdienste werden in der gesamten Stadtverwaltung im Rahmen der Umstellung harmonisiert.
Der Roll-out startet im August 2023, heisst es in der Mitteilung. Auf Anfrage ergänzt Jonathan Gimmel, Leiter Personal, Finanzen & Digitale Entwicklung bei der Stadt Bern, dass die Umstellung etwa vier Monate dauern werde. Dabei werden rund 2500 digitale Arbeitsplätze umgestellt. Bislang habe man in der Verwaltung mit lokalen Microsoft-Produkten gearbeitet. für die Videotelefonie wurden diverse Lösungen eingesetzt, darunter Zoom. Als Betriebssystem wurde Windows 10 eingesetzt, neu wird es Windows 11 sein.
Die Umstellung betrifft auch die Hardware: "Es werden 2’500 meist stationäre Arbeitsplätze (alte Desktop-PC’s, ThinClients oder teilweise Notebooks) ersetzt und mobile Endgeräte inkl. entsprechender Peripherie (Docking-Station, Bildschirm, Tastatur usw.) eingesetzt", schreibt Gimmel.
Zum Datenschutz schreibt der Regierungsrat, dass alle Daten der Bürokommunikation mittels systematischer Datenklassifizierung verschlüsselt werden sollen, und zwar sowohl während der Übertragung (im Internet) wie auch bei der Aufbewahrung (im Cloud-Speicher). "Vertrauliche oder geheime Daten werden mehrfach und mit verschiedenen Sicherheitsfaktoren verschlüsselt", versichert der Rat.
Weiter heisst es, dass Geschäftsfalldaten und besonders schützenswerte Personendaten nicht systematisch in der Bürokommunikation verarbeitet würden. Diese Daten sollen in den Fachapplikationen verbleiben. Sie werden weiterhin in den stadteigenen Rechenzentren gespeichert. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Daten aus den Bereichen Sozialhilfe, und Kindes- und Erwachsenenschutz sowie um Daten der Steuerbehörden, des Gesundheitsdienstes, der AHV-Zweigstelle und des Polizeiinspektorats.
Open-Source-Lösung wird abgelöst
Man habe sich auf Basis einer Risikobeurteilung für eine Regelung entschieden, welche die Sicherheit und die Praktikabilität gleichermassen hoch gewichte, schreibt der Gemeinderat. Die Cloud-Nutzung für die Bürokommunikation werde erlaubt, aber nur bei Gewährleistung des grösstmöglichen Schutzniveaus (Klassifizierung und Verschlüsselung). Die verbleibenden Restrisiken für den Datenschutz und die Datensicherheit seien - gemessen am Nutzen – vertretbar, gibt sich das Gremium überzeugt.
Einen weniger hohen Stellenwert kommt künftig der Open-Source-Lösung Nextcloud zu. Die Stadt Bern nutzt diese laut einer Nextcloud-Mitteilung in der Schulinformatik. Demnach wurde sie 2018 eingeführt. Auf Anfrage schreibt Gimmel, die Lösung sei auch aktuell in der Schulinformatik (Base4kids2) im Einsatz. Zudem basiert die Bernbox, eine Cloud-Lösung "zur Kollaboration mit externen Partnern" auf Nextcloud. Letztere werde jedoch im Verlauf von 2024 durch Microsoft Teams abgelöst werden.
Mehr zum Schulprojekt Base4kids2 – und vor allem dazu, was dabei alles schief gelaufen war – lesen Sie hier.
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