SPONSORED-POST Fachbeitrag von Die Ergonomen

Nutzung von KI-Tools bei der Generierung von Personas

Uhr
von Madleina Scholtysik, UX-Consultant, Die Ergonomen Usability AG

Seit der Einführung von ChatGPT ist das Interesse an KI-Tools und deren Einsatzmöglichkeiten im Arbeitsalltag stark ­gestiegen. Auch im Bereich UX-Design werden diese Tools intensiv genutzt und in herkömmliche Methoden integriert. Bei der Generierung von Personas kann KI ebenso helfen, hat aber auch ihre Grenzen.

Madleina Scholtysik, UX-Consultant, Die Ergonomen Usability AG. (Source: zVg)
Madleina Scholtysik, UX-Consultant, Die Ergonomen Usability AG. (Source: zVg)

Personas sind Profile von fiktiven Charakteren, die dazu dienen, die unterschiedlichen Nutzergruppen eines Produkts oder Services zu repräsentieren. Sie werden im Rahmen von Design- und Entwicklungsprozessen verwendet, um ein detailliertes Verständnis für die Bedürfnisse, Ziele und Verhaltensweisen der Zielgruppe zu gewinnen. Das Profil einer Persona besteht einerseits aus erhobenen Daten der Zielgruppe, wie deren Bedürfnisse und Probleme. Diese Fakten werden durch fiktive Aspekte wie Namen und Bilder ergänzt, die den Personas Leben einhauchen. Tools wie ChatGPT können sowohl im Forschungs- als auch im Kreativteil unterstützend eingesetzt werden.

Erhebung und Analyse von Nutzerdaten

Die Bedürfnisse, Ziele und Probleme der Nutzergruppen werden anhand von Interviews, Umfragen und Beobachtungen erhoben und anschliessend ausgewertet. Zu Beginn eines Projekts können Large Language Models (LLMs) mit Zugang zum Internet eingesetzt werden, um umfangreiche Informationen zur Thematik zu sammeln und zusammenzufassen. Tools wie ChatGPT können aus­serdem bei der Generierung von Interviewleitfäden helfen, indem sie potenzielle Fragen generieren oder sprachliche Anpassungen vornehmen, um die Sprache besser auf die Zielgruppen abzustimmen.
Nach erfolgreicher Durchführung der Interviews helfen KI-Tools bei der automatischen Transkription und Weiterverarbeitung der Daten. Die Software Dovetail kann etwa Interviews in verschiedenen Sprachen transkribieren und Textpassagen thematisch anordnen. Diese Textpassagen können dann mithilfe von ChatGPT weiter ausgewertet werden. Dabei empfiehlt es sich, in iterativen Schritten vorzugehen und die KI-generierten Zwischenresultate stets zu prüfen und zu ergänzen, um die Resultate in die richtige Richtung zu steuern.

Einschränkungen und Vorteile von KI-generierten Personas

Obwohl es verlockend erscheinen mag, ChatGPT direkt nach fertigen Personas zu fragen, sind Interviews mit echten Nutzern unerlässlich, um tiefe Einblicke in deren spezifische Bedürfnisse und Probleme zu erhalten. Die Erstellung von Personas auf Basis von Annahmen oder mithilfe von KI kann jedoch in den frühen Stadien eines Projekts und bei begrenzten Ressourcen eine sinnvolle Option darstellen. Diese vorläufigen Personas, auch als Proto-Personas bekannt, sollten allerdings im Verlauf des Projekts durch echte Daten validiert werden.

Kreative Aufgaben und visuelle Darstellung

Die Erstellung von Personas beinhaltet nicht nur die Sammlung und Auswertung von Daten, sondern auch kreative Arbeitsschritte wie die Namensgebung und die visuelle Darstellung. Insbesondere für die kreativen Aufgaben können Tools wie ChatGPT eingesetzt werden, um den Ideenraum zu öffnen und kreative Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Text-to-Image-Tools wie Midjourney bieten die Möglichkeit, realistische Porträts der Personas zu erstellen. Durch solche qualitativen Persona-Bilder bauen die Projektmitglieder eine stärkere Verbindung zur Persona auf und können sich besser an deren Inhalte erinnern. Seit Mitte März ist Midjourney ausserdem fähig, dieselbe Person in mehreren Bildern darzustellen. Dadurch kann die Persona auch später im Projekt, etwa im Storyboard, in unterschiedlichen Szenen wieder dargestellt werden.
KI-Tools bieten also sowohl bei der Sammlung und Analyse von Daten als auch bei der kreativen Ausgestaltung von Personas wertvolle Unterstützung. Trotz der beeindruckenden Inhalte, die diese Tools generieren, bleibt die Forschung mit realen Nutzern jedoch unerlässlich, um spezifische und authentische Personas zu schaffen.
 

Webcode
ARMQsaFf