Partner-Post Fachbeitrag Jörg Lienert

Gemeinsam stärker – interne Kultur trifft externe Marktkenntnis

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von Sophie ­Korber, Mandatsleiterin IT, Jörg Lienert

Employer Branding und Talent Acquisition sind in der HR-Welt allgegenwärtig. Welche Rolle spielen Personalberatungs­unternehmen bei diesen aktuellen Themen? Dem gehen wir in diesem Beitrag nach und zeigen wertvolle Synergien im ­Zusammenspiel auf.

Sophie ­Korber, Mandatsleiterin IT, Jörg Lienert. (Source: zVg)
Sophie ­Korber, Mandatsleiterin IT, Jörg Lienert. (Source: zVg)

In gewissen Branchen, etwa in der Informatik, und bei bestimmten Positionen herrscht ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage – oder anders gesagt: ein Überangebot an Stellen und ein Unterangebot an passenden Fach- und Führungskräften. Mit diesem Fachkräftebedarf hat sich der War for Talents weiter verschärft. Um in der wettbewerbsintensiven Arbeitswelt die besten Talente für sich zu gewinnen, konzentrieren sich Unternehmen auf die Steigerung ihrer Arbeitgeberattraktivität. Wird die Investition ins Employer Branding jedoch nur als Mittel zum Zweck gesehen und nicht gelebt, geht die gewünschte Wirkung in die gegenteilige Richtung. 

Reflexion dank Blick von aussen

Phänomene wie der Wechsel von einem Arbeitgeber- zu einem Arbeitnehmermarkt, die weiter zunehmende Komplexität der Arbeitswelt sowie neue technologische Innovationen wie die künstliche Intelligenz, verdeutlichen die Wichtigkeit eines stabilen Wertefundaments. Aufgrund der konstanten Veränderungen ist es für ein Unternehmen von zentraler Bedeutung, die eigene Arbeitgebermarke authentisch wiederzugeben. Personalberatungen können als aussenstehende Instanz ein aufschlussreiches Fremdbild beziehungsweise die Fremdwahrnehmung eines Unternehmens im Arbeitnehmermarkt reflektieren, was von Unternehmen und Institutionen sehr geschätzt wird.  

Bedürfnisse der Zielgruppe spiegeln

Als neutrale Instanz spiegeln Personalberatungen Unternehmen ihren Auftritt und können auf konsistente Kommunikation achten. Da sie nahe am Markt sind, liefern sie wertvolle Einblicke in die Zielgruppe. So haben etwa bei IT-Fachkräften die Teamkultur, Autonomie sowie spannende Projekte und technologische Herausforderungen einen hohen Stellenwert. Ein zielgruppengerechtes Employer Branding signalisiert, dass die Bedürfnisse der potenziellen (und der bestehenden) Arbeitnehmenden ernst genommen werden.

Beratung und Vermittlung kombinieren

Personalberatungen vermitteln zwischen Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden. Sie kennen die Gegebenheiten des Marktes und können Anforderungen, Trends und Botschaften realistisch, situationsabhängig und im HR-Kontext unternehmerisch einschätzen. Damit nimmt die externe Personalberatung neben den klassischen HR-Aufgaben wie der Suche, Selektion und Assessments die Rolle der Sparringspartnerin ein, die zwischen der Selbst- und Fremdwahrnehmung vermittelt und auf Widersprüche bezüglich Anforderungen und Erwartungen hinweist.  

Vertrauen ausbauen

Als Personalberatung bekommt man Einblick in verschiedene Unternehmen und deren Kultur. Das Employer Branding eines Unternehmens entwickelt sich ständig. Eine langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit ist dabei gewinnbringend für zukunftsgerichtete Machtes, die auf einer langfristigen Vision aufbauen. Gerade auf der Stufe der Führungskräfte ein grundlegendes Ziel, damit das Unternehmen sein volles Potenzial entfalten und eine passende Unternehmenskultur fördern kann. 

Die Definition von "gut" variiert 

Da die Definition der besten Talente für jedes Unternehmen anders ausfällt, nicht objektiv festlegbar und kontextabhängig ist, braucht es ein klares, authentisches Arbeitgeberbild. Arbeitnehmende, die ein Unternehmen mitgestalten und vorantreiben, steigern die Produktentwicklung, schaffen bessere Kundenbindungen, verstärken die Innovationskraft und unterstützen eine stabile Führungskultur. Dank der Klarheit werden die passenden Menschen angezogen, jene, die neben den gefragten Skills auch in die Unternehmenskultur passen. 

Der Konkurrenz einen Schritt voraus

Wenn es eine soziale Passung gibt, gibt es weniger Fluktuationen und die Arbeitsmotivation ist höher. Somit ist die Investition ins Employer Branding eine strategische Investition in die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens und bietet einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Eine unzulängliche Arbeitgebermarke ist auch ein Kostenfaktor: Mit einer schlechten Reputation gibt es weniger Bewerbungen, die Rekrutierungskosten sind höher und die Stelle bleibt länger unbesetzt.

Sichtbarkeit steigern

Um die passenden Talente zu erreichen, ist es wichtig, als Unternehmen wahrgenommen zu werden. Für KMUs eine Herausforderung, da sie nicht die gleichen Ressourcen wie Grossunternehmen zur Verfügung haben. Personalberatungen unterstützen, indem sie durch ihre Reichweite die Sichtbarkeit erhöhen und dank Active Sourcing auch nicht aktiv suchende Bewerbende ansprechen. Der Bekanntheitsgrad wächst mit und schafft ein Fundament für die Zukunft. 

Gegenseitigkeit verstärkt Erfolg

Durch das Einbinden einer Personalberatung wird eine neue Gestaltungsebene für das Employer Branding eines Unternehmens freigeschaltet. Dies dank Objektivität und Expertise in der Suche und bei Assessments von Fach- und Führungskräften. Bei einem Bewerbungsprozess ist bei jedem Schritt Feingefühl gefragt, damit ein konsistentes und professionelles Bewerbererlebnis im Gedächtnis bleibt. Eine solche Vorgehensweise verhilft beiden Seiten zu einer gestärkten Reputation. Wenn Vertrauen, Authentizität und klare Prozesse gelebt werden, wird die Sichtbarkeit und Attraktivität für Unternehmen und die Personalberatung erhöht. Diese Qualität steigert wiederum das Ansehen und den Vermittlungserfolg. 

Klar kommunizieren

Wenn Unternehmen eindeutig kommunizieren, wofür sie stehen und was sie bieten, beziehungsweise nicht bieten, schaffen sie klare Anhaltspunkte für potenzielle und bestehende Mitarbeitende. Eine klare Arbeitgeberpositionierung wird erreicht, wenn ein Unternehmen formuliert, was es als Arbeitgeber ausmacht, welche Werte, Kultur und Arbeitsweise gelebt werden und was das Unternehmen im Vergleich zu anderen einzigartig macht. Nicht für alle alles sein zu wollen, ist dabei eine wichtige Form der Platzierung.  

Echtheit mit Inhalt

Während viele Angebote für Talente ansprechend sind (wie flexible Arbeitsmodelle oder weitere Benefits), machen das Team und die Unternehmenskultur den entscheidenden Unterschied. Als Beispiel lassen sich Fachspezialistinnen und -spezialisten aus der Informatik wie Software- oder System-Engineers nennen, die neben der Wichtigkeit von Stabilität nach den Kernwerten eines Unternehmens entscheiden. Das Team wirkt als Botschafter mit, verkörpert die Echtheit der Werte und wird oft als Teil des Selektionsprozesses mit einbezogen. 

Authentizität bedeutet, Gesagtes zu leben

Damit ein Unternehmen beziehungsweise eine Arbeitgebermarke als authentisch wahrgenommen wird, braucht es gelebte Werte. Innen leben, was nach aussen gesagt wird, schafft Vertrauen und Loyalität, da eine Deckungsgleichheit zwischen Innen- und Aussenbild beobachtet wird. Sowohl Klarheit wie auch Authentizität brauchen ein hohes und ehrliches Mass an Selbstreflexion. Eine komplexe Aufgabe, bei der eine unparteiische Instanz durchaus den hilfreichen Überblick behält. 

Renommee kann nicht delegiert werden

Obwohl Unternehmen das Netzwerk und Renommee einer Personalberatung nutzen können – und diese umgekehrt auch vom Stellenwert des Unternehmens profitieren –, müssen die Werte selbst mit Inhalt gefüllt werden. Die gegenseitige Symbiose unterstützt, immer mit der Annahme, dass bei beiden ein echtes Bedürfnis spürbar ist und es sich nicht um leere Worte handelt. Dies ist der Fall, wenn nur auf eine akute Situation reagiert wird (wie den Fachkräftebedarf) oder Employer Branding nicht als integriertes Gesamtbild verstanden wird, sondern als einzelne "Zückerchen" für potenzielle und bestehende Mitarbeitende. 

Fazit

Starke Arbeitgebermarken gewinnen – externe Beratung schärft das Profil: Eine aktive Mitgestaltung der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Personalberatung verstärkt die Erfolg versprechende Wechselwirkung. Unternehmen sichern sich einen direkteren Zugang zu Bewerbenden, eine erfolgreichere Besetzung von Schlüsselpositionen – und ganz wichtig: das Halten bestehender Mitarbeitender. Personalberatungen spielen hier die Sparringspartnerrolle für Arbeitgebende, indem sie das Profil schärfen, um die bestmöglichen Kandidatinnen und Kandidaten, die zur Kultur des auftraggebenden Unternehmens passen, zu vermitteln. Dabei spielen die (kritische) Aussensicht sowie die Marktkenntnisse und das Netzwerk eine entscheidende Rolle.  So gesehen können in Bezug auf Employer Branding und Talent Acquisition wertvolle Synergien genutzt werden.

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