Partner-Post Spotlight CM Informatik

"KI+ von CMI ist auf die Bedürfnisse der öffentlichen Hand zugeschnitten"

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von Joël Orizet und Christoph Bühler, CFO und Leiter Innovation bei der CM Informatik.

Viele Verwaltungen wollen KI nutzen, zögern aber noch mit dem Einsatz – nicht zuletzt aus Sorge um den Datenschutz. CM Informatik lanciert nun eine speziell für Schweizer Verwaltungen entwickelte Alternative. Was es damit auf sich hat und wie sich der Dienst von ChatGPT & Co. unterscheidet, erklärt Christoph Bühler, CFO und Leiter Innovation bei der CM Informatik.

Christoph Bühler, CFO und Leiter ­Innovation, CM Informatik. (Source: zVg)
Christoph Bühler, CFO und Leiter ­Innovation, CM Informatik. (Source: zVg)

Was genau ist KI+? Handelt es sich um einen Chatbot, einen multimodalen KI-Assistenten oder um etwas ganz anderes?

Christoph Bühler: KI+ steht für eine neue Generation von KI-gestützten Softwaretools für die Schweizer Verwaltung. Im November lancieren wir den ersten Teil: eine chatbasierte KI-Applikation, die eine direkte Interaktion mit privaten Verwaltungsdaten ermöglicht – etwa das Chatten mit Sitzungen oder Dossiers. Ab 2026 wird die Lösung laufend um neue Funktionalitäten erweitert – sei es durch zusätzliche Modalitäten wie Sprachverarbeitung oder durch Prozessintegrationen mit dem Ziel, digitale Abläufe in der Verwaltung noch stärker zu automatisieren. KI+ von CMI ist dabei konsequent auf die Bedürfnisse der öffentlichen Hand zugeschnitten und positioniert sich als sichere, integrierte Antwort auf die spezifischen Herausforderungen von Verwaltungen und Schulen.

Welches Large Language Model (LLM) kommt bei KI+ zum Einsatz?

Wir setzen ausschliesslich auf Open-Source-Modelle. Derzeit arbeiten wir mit leistungsfähigen Modellen wie Llama 4 oder GPT-OSS. Entscheidend ist jedoch, dass das LLM nur ein Baustein ist. Der eigentliche Mehrwert entsteht erst in der Kombination aus intelligentem Prompting, kontextbezogenem Wissen und den internen Verwaltungsdaten. Genau hier entfaltet KI+ sein Potenzial. Dank unserer Kundennähe können wir dabei passgenau auf die Bedürfnisse der öffentlichen Hand eingehen. Wir begleiten Verwaltungen, Schulen und andere Organisationen sowohl mit Webinaren, Einführungstrainings und praxisnaher Beratung als auch mit einer technischen Grundkonfiguration, die einen einfachen Start ermöglicht. Ob Kanton, Gemeinde oder Schulverwaltung: KI+ lässt sich so an die unterschiedlichsten Anwendungszwecke und Benutzergruppen anpassen.

Kann man mit dem Dienst auch das von den beiden ETHs und dem CSCS entwickelte LLM Apertus nutzen?

Wir haben die Veröffentlichung von Apertus mit Spannung erwartet und testen das Modell intensiv. Besonders positiv hervorzuheben ist der Fokus auf Transparenz im Trainingsprozess sowie auf die rechtlich saubere Beschaffung der Trainingsdaten. In anderen Dimensionen, etwa im Instruction Following – also wie gut ein Modell Anweisungen befolgt – oder beim Vermeiden von Halluzinationen, liegt es jedoch noch deutlich hinter internationalen Wettbewerbern. Gerade diese Faktoren sind für den Praxiseinsatz entscheidend. Wir sind aber optimistisch, dass Apertus erst den Anfang markiert und künftig weiterentwickelt wird. Grundsätzlich prüfen wir neue Modelle fortlaufend und evaluieren ihre Stärken und Schwächen. Eine Weiterentwicklung und Integration erfolgt dort, wo für unsere Kunden ein klarer Nutzen entsteht.

Wie stellen Sie technisch sicher, dass bei der Verarbeitung der Prompts keine Daten – auch keine temporären oder ­Metadaten – an Server ausserhalb der Schweiz fliessen?

Sicherheit steht bei KI+ an erster Stelle. Deshalb bleiben sämtliche Daten in der Schweizer Cloud und auf Schweizer Servern. Auch die LLMs werden ausschliesslich innerhalb der Landesgrenzen betrieben. Ergänzt wird dieser Schutz durch das etablierte Berechtigungssystem von CMI: Verwaltungen und Schulen bestimmen selbst, wer auf welche Informationen zugreifen kann. Zusätzlich behalten die Nutzerinnen und Nutzer jederzeit die Kontrolle darüber, ob und in welchem Umfang die Modelle weitere Schnittstellen oder Services nutzen dürfen.

Sie positionieren KI+ als Schweizer Alternative zu «internationalen KI-Lösungen». Wie unterscheidet sich Ihr Angebot ­konkret von Diensten wie Microsoft 365 Copilot, die in den ­öffentlichen Verwaltungen bereits zum Einsatz kommen?

Der entscheidende Unterschied liegt im Kontext: KI+ ist speziell für die öffentliche Hand entwickelt und auf deren Bedürfnisse zugeschnitten. CMI entwickelt seit über 35 Jahren Software für die öffentliche Verwaltung und kennt die spezifischen Bedürfnisse und Prozesse unserer Kunden. Dieses Wissen fliesst direkt in KI+ ein. Ein Beispiel: In CMI sind Dokumente und Geschäfte durch vielfältige fachliche Metadaten strukturiert. KI+ ist bis in die Tiefe mit CMI und den darin verwalteten Daten verknüpft, kann voll darauf zugreifen und bietet dadurch eine echte Entlastung im Arbeitsalltag. Ein weiterer entscheidender Vorteil von KI+ gegenüber den internationalen Angeboten ist der Datenschutz. Als Schweizer Unternehmen unterliegen wir nicht dem US Cloud Act – ein wesentlicher Vorteil für Verwaltungen, die höchste Ansprüche an den Schutz ihrer Daten stellen.

Wie wird KI+ lizenziert? Basiert das Modell auf einer User-Zahl, dem Datenvolumen oder der Anzahl an API-Aufrufen?

KI+ ist bewusst einfach lizenziert: Das Modell basiert auf einzelnen Nutzerinnen und Nutzern und ist dadurch flexibel und skalierbar. Verwaltungen, Schulen oder Kantone können mit einer kleinen Anzahl von Usern starten und die Lösung Schritt für Schritt erweitern. So lässt sich KI+ risikofrei einführen und bei Bedarf jederzeit ausbauen. Die Berechtigungen sind steuerbar und lassen sich den jeweiligen Bedürfnissen anpassen. Für die öffentliche Hand bedeutet dieses Modell vor allem eines: klare Kalkulierbarkeit und Planbarkeit ohne versteckte Kosten.

Mit welchen Grössenordnungen müssen beispielsweise ­Gemeinden oder Schulen rechnen?

Die Kosten pro User liegen in einer ähnlichen Grössenordnung wie bei internationalen Angeboten. Der Unterschied: Mit KI+ erhalten Verwaltungen und Schulen nicht nur vergleichbare Preise, sondern gleichzeitig den klaren Mehrwert einer Schweizer Lösung – sicher, integriert und auf die öffentliche Hand zugeschnitten.

Welche technischen Massnahmen implementiert KI+, um die Nachvollziehbarkeit des Outputs zu gewährleisten und Falschaussagen respektive KI-Halluzinationen zu ­minimieren?

Der Schlüssel liegt in der Nutzung interner Daten. KI+ weist in jeder Antwort die verwendeten Quellen transparent aus. Dadurch sind die Ergebnisse für Anwenderinnen und Anwender nachvollziehbar, überprüfbar und damit vertrauenswürdig.

Bietet KI+ die Möglichkeit, die Modelle an den spezifischen Daten einer einzelnen Gemeinde feinzutunen, ohne dass diese Daten für das Training des zugrundeliegenden Basismodells verwendet werden?

Ja. In Kombination mit CMI können die Daten einer Gemeinde in einer Vektordatenbank indexiert werden. So findet die KI die relevanten Informationen und liefert kontextbezogene Antworten. Das funktioniert beispielsweise mit kantonalen Gesetzessammlungen oder mit gemeinde- und schulspezifischen Reglementen, die sich so direkt in die Arbeit einbeziehen lassen. Der grosse Vorteil dieser Methode ist, dass die Daten stets aktuell bleiben und die bestehenden Berechtigungen berücksichtigt werden. In jedem Fall gilt: Die Daten bleiben privat und fliessen nicht in das Training des Basismodells ein. Damit unterscheidet sich KI+ klar von internationalen Lösungen, bei denen Kundendaten teilweise in das Training einbezogen werden.

Wie sieht der Onboarding-Prozess für die Mitarbeitenden ­einer Verwaltung konkret aus, und wie schulen Sie diese ­gezielt im Erkennen von Risiken und Grenzen der KI?

Wie damals bei der Einführung des PCs oder des Internets bedeutet auch der Einsatz von KI einen Kulturwandel. Wir verstehen KI+ als Werkzeug, das Mitarbeitende Schritt für Schritt an die Technologie heranführt und sie befähigt, das Potenzial zu nutzen. Unser Onboarding umfasst eine Kombination aus Webinaren, Trainings und praxisnahen Workshops mit dem Ziel, Neugier zu wecken, Hemmschwellen abzubauen und die Mitarbeitenden aktiv einzubeziehen.

KI+ von CMI – die sichere, integrierte KI für Verwaltungen und Schulen in der Schweiz.
Am 4. November 2025 live an der KI+ Premiere in Zürich.
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