Studie: Musik im Internet fördert Verkauf der CDs

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Die jüngste Umfrage von Berliner Marktforscher Berlecon Research für das EU-Projekt INDICARE zeigt, dass 69 Prozent der europäischen Internet-Nutzer ihren Computer und 40 Prozent MP3-Player zum Abspielen oder Speichern digitaler Musik nutzen. Digitale Musik wird jedoch nicht primär aus dem Internet heruntergeladen. Vielmehr sind gerippte CDs die mit Abstand wichtigste Quelle für Musikdateien, entweder eigene oder solche von Freunden und Verwandten.
Die Umfrageergebnisse zeigen zudem auf, dass Musik im Internet die Marketing-Aktivitäten von Musikern und ihren Labels unterstützt: 64 Prozent derjenigen, die im Internet neue Musik entdeckt haben, kauften anschliessend eine CD des Künstlers, 16 Prozent erwarben weitere digitale Musik des Interpreten. Berlecon-Analystin Nicole Dufft: "Das sollte Ansporn genug für die Musikindustrie sein, das Auffinden neuer Musik im Internet zu vereinfachen, zum Beispiel, indem sie den legalen Tausch von Musikdateien ermöglicht und Empfehlungssysteme unterstützt." Die Analystin empfiehlt zudem, sich nicht allein auf junge Nutzergruppen zu fokussieren, sondern sich vor allem auch an ältere Internet-Nutzer zu richten. "Wir haben herausgefunden, dass vor allem über 40-Jährige Geld für digitale Musik und CDs ausgeben, nachdem sie neue Künstler im Internet entdeckt haben", so Dufft.
Die Umfrage wurde im Februar 2005 unter 4852 Internet-Nutzern in Deutschland, Grossbritannien, Spanien, Frankreich, Ungarn, den Niederlanden und Schweden durchgeführt. Sie ist Teil des EU-Projekts INDICARE, das sich mit der Nutzerakzeptanz von DRM-Systemen in Europa beschäftigt.
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