Merkwürdiges aus dem Web

Internet-Vandalen auf der grünen Wiese

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CE- und IT-Welt fördern immer wieder Erstaunliches und Kurioses zutage, das zum Schmunzeln anregt. Die seltsamsten ­Kurznews immer in der Rubrik "Merkwürdiges aus dem Web". Gute Unterhaltung!

(Source: PrettyVectors / iStock)
(Source: PrettyVectors / iStock)

jor. Netzwerke zu verwalten, zählt wohl nicht zu den besonders ruhmreichen Aufgaben in der IT. Niemand applaudiert dem Techniker, der dafür sorgt, dass das Internet läuft. Aber wenn das Netz mal streikt: Wehe dem, der dafür Verantwortung trägt! Doch was, wenn der Schuldige nicht auf der Lohnliste steht, sondern auf einer Wiese abhängt und andauernd Gras frisst? Klingt nach einem juristischen Alptraum – doch für Google ist das gang und gäbe. Der Tech-Gigant wunderte sich wohl über den Grund für die Netzwerkausfälle im US-Bundesstaat Oregon. "Lachen Sie nicht", schrieb Technikchef Urs Hölzle auf Twitter: Kühe hatten auf einem herabgefallenen Glasfaserkabel herumgetrampelt und so die Übertragung gestört. Die gute Nachricht: Keine Kuh hat ins Kabel gebissen. Und Hölzle nahm es mit Humor.

Daumen des Todes

osc. Zu später Stunde, alleine im Bett. Der Tag war lang, die Pandemie zehrt an den Nerven. Doch an Schlaf ist nicht zu denken. Der Bildschirm des Smartphones reflektiert in müden Augen. Ein Informationsschnipsel nach dem anderen will gelesen werden. Nur noch eine News, nur noch ein Social-Media-Post, nur noch einen Forumsbeitrag. Alles Schreckensmeldungen: Corona hier, Aufruhr da, Wirtschaftskrise dort. Für dieses Phänomen gibt es jetzt ein Wort: "Doomscrolling". Laut dem Wörterbuch "Merriam-Webster" beschreibt es das Verlangen, in unsicheren Zeiten so viele Informationen wie möglich über ein Ereignis aufzunehmen. Der ständige Strom von Negativmeldungen ziehe uns geradezu magisch an. Doomscrolling ist nur eines von mehreren Wörtern, die seit dem Ausbruch der Coronakrise in unseren Wortschatz kamen. Weitere hat die "Los Angeles Times" zusammengetragen, etwa "Zoombombing", "Covidiot" oder "Quarantini".

Wie man ein 5-Pfund-Gadget für 339 Pfund verkauft

rja. Die Diskussion um 5G treibt immer seltsamere Blüten. Ein britisches Unternehmen stellte nun einen USB-Stick für all jene vor, die sich vor 5G-Strahlung fürchten, wie "The Register" schreibt. Der Stick beinhalte einen "holografischen Nanoschicht-Katalysator" und könne "die schädlichen Auswirkungen elektronischer Strahlung" ausgleichen und harmonisieren, heisst es beim Hersteller. Angesichts dieser vollmundigen Versprechen dürften die Spezialisten des Security-Unternehmens Pen Test Partners arg enttäuscht gewesen sein: Diese hatten sich für 339 Pfund einen solchen Stick gekauft, den sie dann auseinandernahmen. Das angebliche Anti-5G-Gerät war nichts weiter als ein 128-Gigabyte-Datenspeicher im Wert von 5 Pfund mit einem LED-Lämpchen und einem "netten Aufkleber", fasst "The Register" zusammen. Einen holografischen Nanoschicht-Katalysator konnten die Forscher nicht finden, dafür massenhaft pseudowissenschaftliche Inhalte auf der Website des Herstellers.

US-Marine schiesst jetzt mit Laserkanonen

lha. Raketen und Torpedos scheinen der US-Marine nicht genug zu sein. Laut "Golem.de" schoss sie im Zuge eines Test eine Drohne mit einer Laserkanone ab. Bei der auf der USS Portland installierten Kanone handle es sich um einen Hochenergie-Festkörperlaser. Was nach Zukunftsmusik klingt, beschäftigt die US-Marine bereits seit den 60ern. Damals begann sie nämlich damit, mit sogenannten "Direct Energy Weapons" zu experimentieren. Marineschiffe würden zunehmend durch unbemannte gegnerische Systeme bedroht, die die Schiffe ausspionierten oder angriffen – aus der Luft ebenso wie aus dem Wasser, zitiert "Golem.de" aus einer Mitteilung der Marine. Dieser Bedrohung wolle man nun mit den Laserkanonen Abhilfe schaffen.

Roboter für Nachtschwärmer

osc. Wenn es einen Künstler gibt, der die Stimmungslage der vergangenen Monate besonders gut auf den Punkt brachte, dann der Maler Edward Hopper. Der US-Amerikaner (1882 – 1967) stellte in vielen seiner Werke die Einsamkeit des modernen Menschen dar. Bilder wie "Eleven A.M.", "Chair Car" und natürlich "Nighthawks" wirken heute visionär, denn sie bringen das körperliche und mentale Abstandhalten zum Ausdruck. Ein Café in der südkoreanischen Stadt Daejeon setzt nun ein Hilfsmittel ein, das sich in Hoppers Bilder nahtlos einfügen würde. Die Betreiber setzen einen Roboter ein, der den Gästen Kaffee bringt und so die Social-Distancing-Massnahmen umsetzen soll. "Roboter machen Spass", zitiert "Reuters" den Studenten Lee Chae-mi. "Aber ich mache mir auch Sorgen, da viele meiner Freunde in Cafés arbeiten und diese Roboter Menschen ersetzen könnten."

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