Kriminelle hacken Schweizer Landwirt - der Cyberangriff endet tragisch
Ein Ransomware-Angriff legt einen Landwirtschaftsbetrieb im Kanton Zug lahm. Der Landwirt ging nicht auf die Erpressung ein, allerdings endet die Attacke für eine Kuh und ihr Kalb tödlich.
Cyberkriminelle haben die Rechner eines Zuger Landwirts lahmgelegt. An denen hing auch der Melkroboter des Milchviehhalters, berichtet das Fachmagazin "Agrarheute".
"Als der Tierhalter keine Melkdaten mehr erhielt, vermutete er zunächst ein Funkloch. Doch dann erfuhr er vom Hersteller seines Melksystems, dass er gehackt worden war. Offenbar handelte es sich um eine Ransomware-Attacke", schreibt das Fachmagazin. Die Angreifer verlangten für die Entschlüsselung der Daten 10'000 Dollar, rund 8600 Franken.
Der Schweizer Milchviehalter ging nicht auf die Erpressung ein, da der Melkroboter auch ohne Computer- und Netzanbindung funktioniert. Die Kühe konnten also weiter gemolken werden.
Kuh und Kalb sterben
Die Hacker gingen somit leer aus, für eine Kuh und ihr Kalb endete der Cyberangriff aber tragisch. Über das lahmgelegte System überwacht der Viehalter normalerweise die Vitaldaten seiner Tiere. Durch den Ausfall konnte er "die Vitaldaten seiner Kühe, die der Melkroboter sammelt, nicht mehr auslesen." Daher wurde ein Notfall bei einer trächtigen Kuh zu spät erkannt. Das Kalb sei daher im Mutterleib verendet, die Kuh habe eingeschläfert werden müssen.
Cyberangriffe in der Landwirtschaft können Fahrzeuge, Melkroboter und weitere Systeme treffen. 2022 deckte beispielsweise ein australischer Hacker Schwachstellen in beliebten Traktormodellen von John Deere auf. Darüber konnte er die Geräte per Touchscreen kontrollieren.
Insbesondere Ransomware-Angriffe können schwere ökonomische Folgen haben und den Betrieb für Wochen oder länger einschränken.
Dieser Artikel ist zuerst bei "Watson" erschienen.
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