Peer-to-Peer-Carsharing

Privates Carsharing für den Wocheneinkauf

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Studenten der ZHAW School of Engineering haben Sharing-Konzepte für Mobilität in europäischen Städten untersucht. Das Teilen des eigenen Autos gewinne an Bedeutung - auch in Zürich.

(Source: Aleksei Demitsev / Fotolia.com)
(Source: Aleksei Demitsev / Fotolia.com)

Die School of Engineering hat sich mit privatem P2P-Carsharing befasst. Das Departement der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) untersuchte Anbieter in Barcelona, Berlin, Kopenhagen, London, Paris, Wien und Zürich. Fazit: In Zürich soll sich P2P-Carsharing sogar für den Wocheneinkauf lohnen.

 

Rund 100 Teilnehmer in Zürich

 

Beim privaten Carsharing teilen Private ihr Fahrzeug übers Web. "Auf diese Weise steht das Auto nicht nur auf dem Parkplatz und verursacht Kosten, sondern man kann damit Geld verdienen", sagt ZHAW-Student Christoph Sutter. Er und sein Kollege Wolfgang Thullen leiteten das Projekt im Rahmen des Bachelorstudiengangs Verkehrssysteme.

 

 

 

In Zürich gebe es für privates Carsharing einen Anbieter mit rund 100 Teilnehmern, heisst es in der Studie. Gemeint ist damit wohl Sharoo. In allen sieben untersuchten Städten sei mindestens ein solches Angebot vorhanden. Spitzenreiter sei Paris mit fünf Anbietern und rund 2200 Teilnehmern.

 

Mehr Angebot als Nachfrage

 

Im Gegensatz zum traditionellen Carsharing sei bei P2P-Plattformen die Einstiegshürde klein. Anmeldegebühren würden keine anfallen und "Pay as you go" gelte für alle untersuchten Plattformen. Das biete den Nutzern viel Flexibilität.

 

Das Sharing-Angebot auf den P2P-Plattformen ist laut den Studienautoren grösser als die Nachfrage. "Das ist auch gut so", sagt Thomas Sauter-Servaes, Leiter des Studiengangs Verkehrssysteme. "Denn der entscheidende Punkt für den potenziellen Nutzer ist die kurze Distanz zu einem P2P-Auto."

 

Oder doch das Velo?

 

Die Studenten verglichen auch herkömmliche Carsharing-Angebote und Bike-Sharing und teilten die Nutzer in acht verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Mobilitätsverhalten ein. Das P2P-Modell konnte besonders bei einer Nutzergruppe überzeugen: Wer für eine Woche ein Auto für die Familienferien braucht, fährt mit P2P in allen Städten günstiger als mit herkömmlichem Carsharing.

 

 

 

Für Wocheneinkäufe in Barcelona, Kopenhagen, London, Paris und Wien empfehlen die Studenten normale Carsharing-Angebote. In Berlin und Zürich P2P-Carsharing. Wer einen Städtetrip als Tourist unternehme, sei mit Bike-Sharing meist gut beraten. "In den meisten von uns betrachteten Städten ist eine Stadtrundfahrt mit dem Mietvelo günstiger als mit dem ÖV", sagt Thullen.

 

Auch der ÖV sei preislich günstiger als Carsharing. "Dennoch ist für ein Touristenpaar ein Carsharing-Angebot attraktiver, wenn vor allem der Komfort im Vordergrund steht und auch das Umland erkundet werden soll." Durch das Free-Floating-Prinzip – die ortsunabhängige Rückgabe des Autos – würden Carsharing-Anbieter zusätzlich an Attraktivität gewinnen.

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