Glasfasernetzausbau

Landkreis Cham beendet Zusammenarbeit mit bayrischem Telko M-net

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Nach zwei Jahren beendet der Landkreis Cham seine Zusammenarbeit mit M-net. Tausende Haushalte und Betriebe sollte der bayerische Telko mit neuen Glasfasernetzen versorgen, doch er konnte das Projekt wirtschaftlich nicht umsetzen. Am Ziel hat sich nichts für den Landkreis Cham geändert.

(Source: Kelly Sikkema / Unsplash.com)
(Source: Kelly Sikkema / Unsplash.com)

2017 begann die Zusammenarbeit zwischen Landkreis Cham in Deutschland und M-net, nachdem der bayerische Telko den Zuschlag dafür erhielt. Es ging darum, rund 6500 unterversorgte Haushalte und Betriebe mit neuen FTTB- und FTTC-Glasfasernetzen auszustatten. Nun haben sie die Zusammenarbeit jedoch beendet, wie M-net mitteilt.

Im Projektverlauf habe sich gezeigt, dass das Ausbauprojekt für M-net wirtschaftlich nicht umsetzbar ist. Der Landkreis Cham schritt daraufhin zur geschlossenen Vereinbarung – und beendete die Zusammenarbeit. Seitens M-net stehe die Vereinbarung noch unter dem Vorbehalt einer Zustimmung durch die Gesellschafterversammlung.

Auch nach dem Rückzug von M-net halte der Landkreis Cham am Ziel des Glasfaser-Infrastruktur-Ausbaus fest. Gemeinsam mit den Gemeinden wolle er Strategien zur Umsetzung des Plans entwickeln. Landrat Franz Löffler sagt dazu: "Auch die Menschen im ländlichen Raum haben Anspruch auf schnelles Internet. Zusammen mit den Bürgermeistern setze ich mich dafür mit voller Kraft ein. Ein Rechtsstreit mit M-net hätte das Verfahren nur in die Länge gezogen, ohne etwas für die Bürgerinnen und Bürger zu erreichen."

 

 

Neue Ausschreibungen sollen folgen

Genaueres über die Beendigung der Zusammenarbeit mit M-net konnte Friedrich Schuhbauer, Leiter Zentralbüro des Landratsamt Cham, nicht sagen. Auf Anfrage sagte er jedoch, dass die Beendigung der Zusammenarbeit mit M-net es ermögliche es, den Breitbandausbau nun neu aufzusetzen. Denn es sei entscheidend, die "weissen Flecken" im Glasfasernetz zu erschliessen.

"Der Landkreis Cham strebt den Breitbandausbau im sogenannten 'Betreibermodell' an", sagt Schuhbauer. Die Vorbereitungen für die dazu nötigen Gremienbeschlüsse seien schon im Gange. "Es wird sicher auch Ausschreibungen für die Schaffung von der passiven und aktiven Infrastruktur geben."

Das Ziel, die Region mit einer zukunftsfähigen Glasfaser-Infrastruktur zu erschliessen, hat sich laut Schuhbauer nicht geändert.

Laut einer Studie von Swiss Fibre Net werden sich 5G- und FTTH-Glasfasernetze ergänzen, worüber Sie hier mehr lesen können.

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