App, Alarmierung und Anhängsel

So will Avaya Schweizer Spitäler erobern

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von René Jaun und jor

Avaya hat es auf Spitäler abgesehen. Nun zeigte das Tech-Unternehmen, wie es die Digitalisierung in Krankenhäusern vorantreiben will.

(Source: Avaya)
(Source: Avaya)

Der US-Amerikanische Anbieter von Kommunikationslösungen Avaya baut seine Angebote für Gesundheitseinrichtungen weiter aus. Gemäss einer Mitteilung des Unternehmens nutzen 24 Prozent der deutschen Kliniken bereits seine Kommunikationslösungen. Man strebe gar die Marktführerschaft bis zum Jahr 2025 an, verkündet die Firma weiter.

Nachgebaute Pflegestation als Forschungslabor

Wie viele Schweizer Spitäler derzeit Avaya-Lösungen einsetzen, schreibt das Unternehmen nicht. Die Schweiz belege bezüglich der Digitalisierung von Spitälern die hinteren Plätze, heisst es unter Berufung auf eine Studie der Bertelsmann-Stiftung – es bestehe also Handlungsbedarf.

Um gezielt Lösungen für Gesundheitseinrichtungen zu entwickeln, vereinbarte Avaya eine Partnerschaft mit dem Duisburger "InHaus"-Zentrum der Fraunhofer Gesellschaft. Dort sei eine Pflegestation nachgebildet, an der sich die Schwachstellen der Kommunikation im Klinikalltag aufzeigen und Lösungen entwickeln liessen.

Apps, Beacons, Communication

"Wir sehen Spitäler und Krankenhäuser in Österreich und der Schweiz als Digitalisierungstreiber. Hier entstehen neue Lösungsansätze, die später auch in anderen Verticals zum Einsatz gelangen", lässt sich Eric Heer, Sales Engineering Manager Avaya Alpine, zitieren.

Spezifisch für den Healthcare-Bereich entwickelt Avaya etwa die "Medial"-App. Damit sollen Patienten nicht-medizinische Dienstleistungen wie das Bestellen von Mahlzeiten, Bezahlvorgänge oder die Bedienung des Entertainment-Programms steuern können. Ausserdem können sich Patienten und Pflegepersonal über die App via Sprach- und Textnachrichten kontaktieren.

Auch fürs Tracking von teuren Hilfsmitteln hat Avaya etwas in petto: kleine Funk-Beacons, die das Unternehmen als "M2M- Helferchen" bezeichnet. Diese könnten etwa an Rollstühlen angebracht werden, die sich somit schneller auffinden lassen sollen.

Weiter erwähnt das Unternehmen seine UCC-Lösungen, die verschiedene Kommunikationskanäle vereinen. Damit soll das Personal entlastet werden und einfacher erreichbar sein. Schliesslich verweist das Unternehmen auf eine Menge weiterer Angebote – "von Alarmierungssystemen und intelligenter Anrufsteuerung über Seniorenbetreuung und Videovisite bis hin zur Notrufkommunikation".

Gemäss einer ZHAW-Studie sind Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Politik gefragt, wenn sich im Bereich E-Health etwas ändern soll. Proaktives Handlen sei nötiger denn je, folgern die Autoren.

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