Vertrauenswürdige Anwendungen

Update: Swiss Digital Initiative lanciert Label für digitale Verantwortung

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von Kevin Fischer und nba, slk

Das Digital Trust Label will die Vertrauenswürdigkeit digitaler Anwendungen prüfen und zertifizieren. Nutzerinnen und Nutzer erhalten auf einen Blick relevante Informationen, etwa zu Datenschutz. Swiss Digital Initiative hat das Label jetzt lanciert.

Das Digital Trust Label. (Source: Swiss Digital Initiative)
Das Digital Trust Label. (Source: Swiss Digital Initiative)

Update vom 19.01.2022: Die Swiss Digital Initiative (SDI) hat das Digital Trust Label lanciert. Wie die SDI mitteilt, soll das Label die Vertrauenswürdigkeit digitaler Anwendungen zertifizieren. Dazu werden entsprechende Anwendungen anhand von 35 Kriterien in vier Dimensionen geprüft.

Die ersten Firmen mit dem Label sind Swiss Re und Swisscom. Beide durchliefen den unabhängigen Audit bereits, während sich Credit Suisse derzeit im Prüfprozess befinde. Ausserdem gebe es sieben weitere Unternehmen, die den Audit durchlaufen wollen: Atos, Booking.com, Cisco, Credit Exchange, Kudelski IoT, UBS Switzerland und Wefox.

Ausserdem informiert SDI über zwei Neueintritte im Stiftungsrat: Michael Hengartner, Präsident des ETH-Rats, und André Kudelski, Präsident des Verwaltungsrats und CEO der Kudelski-Gruppe. Hengartner löst Martin Vetterli, Präsident der EPFL, als Vertreter der akademischen Welt ab. Kudelski bringe sein Fachwissen in den Bereichen Cybersicherheit und Privatwirtschaft in die Organisation ein.

Zum initialen Label Expert Committee gehören:

  • Stéphanie Borg Psaila, Digital Policy Director, DiploFoundation - Präsidentin des Committees

  • Prof. Yaniv Benhamou, Rechtsfakultät, Universität Genf, Rechtsanwalt (IP & Privacy)

  • Prof. Dr. Abraham Bernstein, Institut für Informatik, Direktor Digital Society Initiative, Universität Zürich

  • Nikki Böhler, Managing Director, OpenData.ch

  • Francesca Bosco, Senior Advisor, Cyber Capacity and Foresight, CyberPeace Institute

  • Christophe Hauert, Dozent Universität Lausanne, Co-Founder Cybersafe Label

  • Prof. Dr. Jean-Pierre Hubaux, Professor Laboratory for Data Security, EPFL

  • Dr. Patrick Schaller, Senior Scientist, System Security Group, ETH

  • Florian Schütz, Delegierter des Bundes für Cybersicherheit

  • Jean-Christophe Schwaab, Präsident Digitalization Commission, Fédération Romande des Consommateurs

  • Martin Steiger, Anwalt und Unternehmer für digitales Recht, Gründer von Steiger Legal

Übrigens ist Florian Schütz seit Anfang Jahr auch neuer Vorsitzender der Arbeitsgruppe "Security in Digital Economy" (SDE). Erfahren Sie hier mehr dazu.

Originalmeldung vom 3.11.2021:

Ein neues Label will die Vertrauenswürdigkeit digitaler Anwendungen zertifizieren

Die Swiss Digital Initiative (SDI) entwickelt ein Label, das die Vertrauenswürdigkeit von digitalen Anwendungen zertifiziert. Ab 2022 soll dieses Digital Trust Label Userinnen und Usern erlauben, digitale vertrauenswürdige Anwendungen wie Webseiten auf einen Blick zu erkennen. Gemäss Mitteilung ist es das weltweit erste Label seiner Art.

"Analog zum Bio-Label und einer Nährwert-Tabelle agiert das Digital Trust Label als Vertrauenssiegel für die digitale Welt", sagt Doris Leuthard, Präsidentin des Stiftungsrates der SDI, dazu. Das Digital Trust Label prüft bei digitalen Anwendungen das Einhalten von Standards in vier Kategorien und zeige sie den Nutzern und Nutzerinnen in "klarer, verständlicher Sprache" - transparent und mit reduzierter Komplexität, wie SDI schreibt. Bei diesen Kategorien handelt es sich um Sicherheit, Datenschutz, Verlässlichkeit und "User Interaktion".

Das Digital Trust Label zeigt auf einen Blick relevante Informationen. Interessierte können sich weiter informieren. (Source: SDI)

Das Digital Trust Label stelle die Userinnen und User ins Zentrum und zeige bereits auf den ersten Blick relevante Informationen. Interessierte erhalten auch weitere Details. Die zertifizierten Anwendungen wurden auf Basis von über 30 Kriterien überprüft, wie es weiter heisst. Der Kriterienkatalog wurde unter Führung der EPFL und einem Label Expert Committee erstellt und mit Feedback aus öffentlichen Konsultationen weiterentwickelt. Das erlaube die Prüfung und Zertifizierung von unabhängiger Stelle.

Die Vorteile des Labels

Der Vorteil für Organisationen mit dem Digital Trust Label ist gemäss SDI, dass es Nutzern und Nutzerinnen ein klares Signal sende, dass der Anbieter eine "zuverlässige digitale Interaktion" gewährleistet. Ausserdem biete das Label auch den Anbietern in einem sich schnell ändernden regulatorischen Umfeld eine Orientierungshilfe.

An der Entwicklung des Labels waren unter anderem Booking.com, Swisscom und Swiss Re beteiligt. Auch Axa, Credit Suisse, der Kanton Waadt und IBM Schweiz haben es mitentwickelt. Die Stiftung Mercator Schweiz habe das Projekt mit seiner Unterstützung ermöglicht.

Alle am Digital Trust Label interessierten Organisationen können sich hier registrieren und zertifizieren lassen. Wer mehr über das Label und Digital Trust erfahren will, erhält hier Zugriff auf ein Whitepaper (PDF).

Während Unternehmen und Organisationen im Umgang mit Kunden und Kundinnen nach mehr Vertrauen streben, verfolgen sie im Cybersecurity-Bereich tendenziell das gegenteilige Ziel - Zero Trust. Auch Google bietet jetzt übrigens Cybersecurity-Beratungen und Zugang zu Zero-Trust-Lösungen. Erfahren Sie hier mehr dazu.

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