Merkwürdiges aus dem Web

One Token to infringe them all

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CE- und IT-Welt fördern immer wieder Erstaunliches und Kurioses zutage, das zum Schmunzeln anregt. Die seltsamsten Kurznews immer in der Rubrik "Merkwürdiges aus dem Web". Gute Unterhaltung!

Wie Gandalf schon sagte: Du kommst nicht vorbei … an den Anwälten des Tolkien Estate. Die Körperschaft vertritt die Rechte an den Werken des verstorbenen Autors J.R.R. Tolkien – darunter etwa "Der Herr der Ringe" und "Der Hobbit". Die Anwälte wurden vergangenes Jahr aktiv. Matthew Jensen, ein Entwickler aus Florida, hatte den JRR Token lanciert. Vor Gericht versuchte sich der Entwickler noch zu verteidigen. JRR stehe für "Journey through Risk to Reward" und überhaupt, ohne die Buchstaben "I" und "L" könne man die Namen ja nicht verwechseln. Die Weltorganisation für geistiges Eigentum liess sich davon jedoch nicht überzeugen. Jensen muss nun sämtliche Aktivitäten rund um den JRR Token einstellen. Und so erlitt der eine Token dasselbe Schicksal, wie der eine Ring in der Geschichte – sofern man Hobbits durch Anwälte ersetzt und den Vulkan mit Urheberrechtsgesetzen.

(cka)

Das eiskalte Gräbchen

Der Film "Demolition Man" hat einiges vorweggenommen. Zum Beispiel eine Zukunft, in der Sylvester Stallone mitunter rüberkommt wie ein Neandertaler. Und die Idee der sogenannten Kryokonservierung von Menschen: Man nehme eine Person, friere sie ein, lagere sie bei möglichst tiefen Temperaturen und taue sie – je nach Bedarf – Jahrzehnte später wieder auf. Eine Basler Stiftung namens Europeean Biostasis Foundation will das tatsächlich durchziehen, allerdings nicht mit Verbrechern wie im Film, sondern mit Menschen, die glauben, man könne mit Geld dem Tod ein Schnippchen schlagen. Rund 300'000 Euro verlangt die Stiftung für die Konservierung von Kundinnen und Kunden, wie der "Beobachter" berichtet. Hinzu kommt wohl noch die Miete der Gefrierkammern, die unterirdisch in einem Lagerraum in Rafz liegen. In der Nähe dieses Dorfes im Zürcher Unterland hat jedoch auch die Nagra etwas vor, denn das Gebiet ist ein vielversprechender Standort für ein Tiefenlager radioaktiver Abfälle. Dem Geschäftsmodell der Stiftung muss das aber nicht schaden. Im Gegenteil: Jetzt einfrieren lassen und in strahlender Zukunft als verstrahlter Superheld aufwachen!

(jor)

Grand Theft Auto V(accinated)

Die Impfkampagnen gegen Covid-19 sind in vollem Gange. Nicht nur in der realen Welt, sondern auch virtuell gibt es Impfstoffe. Pfizer Brasilien schleicht sich ins GTA-5-Game und macht es den Charakteren möglich, sich digital impfen zu lassen. Im virtuellen Impfzentrum warten laut "20min.ch" verkleidete Ärztinnen und Ärzte nur darauf, den Avataren eine Spritze zu verpassen. Man bekommt sogar gleich noch ein blaues Pfizer-Pflaster als Beweis sowie In-Game-Belohnungen wie ein Lebens-Boost und ein exklusives Shirt dazu. Das Pharmaunternehmen will junge Gamerinnen und Gamer so zur Impfung – in der realen Welt – ermutigen.

(nba)

Das Geschäft mit dem Geschäft

Eine südkoreanische Universität kauft ihren Studierenden und Mitarbeitenden Exkremente ab – aber nur, wenn sie auf einer bestimmten, umweltfreundlichen Toilette verrichtet werden. Die sogenannte "Beevi-Toilette" (dt. Biene und Vision) nutzt die Ausscheidungen zur Erzeugung von Biogas und Dung. Das Geschäft wird über eine Vakuumpumpe in einen Tank mit Mikroorganismen geleitet. Wie "t3n" berichtet, bauen diese die Fäkalien anschliessend zu Methan ab, das letztlich zur Stromerzeugung genutzt wird. Durchschnittlich scheidet jeder Mensch etwa 500 Gramm pro Tag aus, woraus 50 Liter Methangas gewonnen werden können. Dies entspricht einer halben Kilowattstunde Strom und kann ein Auto 1,2 Kilometer weit fahren lassen. Jeder Teilnehmende erhält nach dem Verrichten seiner Notdurft bis zu zehn Ggool (dt. Honig) – so heisst die virtuelle Währung, die extra für die Beevi-Toilette erfunden wurde. Per QR-Codescan können dann Waren in einem eigens eingerichteten Shop auf dem Campus gekauft werden.

(slk)

Na dann lob mich doch!

Um die Pandemie einzudämmen, sollen Menschen Kontakte minimieren. Wer dadurch zu wenig Lob und Anerkennung erhält, der bekommt in Mettauertal (AG) jetzt ein Gegenmittel. Dort hat der Gemeindepräsident ein praktisches Hilfsmittel ausgetüftelt. Die Bewohnerinnen und Bewohner können zum Schulterklopfen in eine ausgemusterte Telefonzelle kommen, wie der "Blick" berichtet. Realisiert wurde diese Idee mithilfe einer Crowdfunding-Kampagne, wobei 26'000 Franken zusammenkamen. Auch findet die neue Schulterklopf-Maschine eine Lösung für diejenigen, die gar kein Lob verdient haben: Man kann nämlich auch einfach ein bestimmtes Lob aus einer Liste auswählen – egal, ob man die gute Tat erbracht hat oder nicht. Wer zusätzlich das Bedürfnis verspürt, die frohe Botschaft zu teilen, den fotografiert der Automat auch gleich. Das Lob selbst erfolgt dann in Form eines Videos. Dort wird man von Menschen mit Tröten und Luftschlangen bejubelt. Das wäre doch mal ein lobenswerter Anlass für einen Ausflug!

(pwo)

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DPF8_243582