Post verlagert 200 IT-Stellen nach Lissabon
Die Post baut ihren IT-Standort in Lissabon aus und will dort 200 neue Fachstellen schaffen. Gleichzeitig streicht der Konzern 200 IT-Stellen in der Schweiz. Entlassungen soll es laut dem Unternehmen aber keine geben.

Im vergangenen Juli hatte die Post noch den Abbau von rund 50 Vollzeitstellen in ihrer IT-Abteilung bis 2030 angekündigt - nun leitete das Unternehmen eine weitere einschneidende Massnahme ein: Wie der "Tages-Anzeiger" berichtet, will der Konzern 200 IT-Jobs in der Schweiz streichen und gleichzeitig ebenso viele Stellen an seinem IT-Standort in Portugal aufbauen.
Das soll ohne Entlassungen geschehen. Geplant sei etwa, auf Erstausschreibungen von Informatikstellen in der Schweiz zu verzichten. Ausserdem rechne die Post in der IT mit rund 500 internen Vakanzen für die kommenden fünf Jahre.
Offiziell begründet die Post die Verlagerung mit Verweis auf den Fachkräftemangel in der IT-Branche. Um fit für die Zukunft zu sein, brauche es Handlungsspielräume, die über den Schweizer Arbeitsmarkt hinausgingen. "Nur so können wir das benötigte Know-how sicherstellen und bleiben beim steigenden Kostendruck wettbewerbsfähig", lässt sich eine Post-Sprecherin vom "Tages-Anzeiger" zitieren. Das Unternehmen habe diese Massnahme allerdings auch als kostengetriebenen Entscheid dargestellt, teilte eine mit der Sache vertraute aber namentlich nicht genannte Person gegenüber der Zeitung mit.
Aktuell beschäftigt die Post hierzulande rund 1500 IT-Spezialisten. Weitere rund 60 Mitarbeitende arbeiten am Standort in Portugal. Die Schweiz werde allerdings auch in Zukunft der Hauptstandort für die IT der Post bleiben, beteuert das Unternehmen und ergänzt: Man habe in vergangenen Jahren hierzulande über 250 Informatikjobs aufgebaut.
Gewerkschaft kritisiert den Entscheid
Die Gewerkschaft Syndicom kritisiert die Verlagerung. "Mit ihrem Entscheid schwächt die Post den Werkplatz Schweiz", sagt ein Sprecher der Gewerkschaft gegenüber dem "Tages-Anzeiger". "Bei einem Staatskonzern mit Vorbildfunktion ist das bedenklich."
Die Gewerkschaft fordert, dass die Post keine Stellen ins Ausland verlagert. Stattdessen solle die Post IT-Stellen weiterhin zuerst in der Schweiz ausschreiben und den Fachkräften in Portugal einen Wechsel in die Schweiz aktiv anbieten. Die Auslagerungen würden zudem den Service public und seine Akzeptanz gefährden. Es könne kaum im Interesse des Bundes als Eigner der Post sein, dass "das Briefgeheimnis von Portugal aus gehütet oder die E-Voting-Lösung von dort aus gesteuert würde".
Weil die Post stark vom digitalen Wandel betroffen ist, bereitet der Bundesrat übrigens eine Revision des Postgesetzes vor - mehr dazu lesen Sie hier.

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