High-End

Hands-on: In-Ear-Kopfhörer RHA T20

Uhr | Aktualisiert
von Christoph Grau

Die Redaktion hatte die Möglichkeit, die neuesten In-Ear-Kopfhörer von RHA im Büroalltag zu testen. Sie bieten High-End-Musikgenuss. Jedoch sind sie für "sehr mobile Persönlichkeiten" ungeeignet.

Kürzlich hat der britische Kopfhörer-Hersteller RHA das neueste Modell seiner T-In-Ear-Kopfhörer vorgestellt. Dieses trägt die Produktbezeichnung T20 und ist der direkte Nachfolger des T10. Der Preis liegt mit 200 Franken eher im oberen Preissegment. Die Redaktion hat das Modell im Büroalltag ausführlich getestet.

Beschreibung des Produkts

Schon auf den ersten Blick fällt die aufwendige Verarbeitung des Kopfhörers auf. Die Stecker bestehen aus Stahl, die im Metallpulverspritzguss-Verfahren gefertigt wurden. Dadurch sind sie jedoch nicht gerade leicht. Im Vergleich zu klassischen In-Ear-Kopfhörern aus Plastik liegen sie doch deutlich spürbar in der Hand und auch im Ohr.

Die In-Ear-Kopfhörer werden daher nicht nur einfach in die Ohrmuschel gesteckt. Ein formbarer Bügel, der von vorne über das Ohr gelegt wird, sorgt für zusätzlichen Halt. Je nach Ohrgrösse kann der Bügel enger oder weiter eingestellt werden.

Sehr praktisch ist auch die farbige Kennzeichnung der Ohrstecker – und leicht zu merken: rot gleich rechts. Die linke Seite ist blau markiert. Das lange Suchen nach einem eingravierten "R" oder "L" entfällt. Der Klinkenstecker wird zusätzlich durch eine Feder geschützt. Diese soll verhindern, dass das Kabel an der Verbindung knickt und das Gerät dadurch unbrauchbar wird.

Die einzelnen Komponenten sind solide verarbeitet. In der Testphase zeigten sich keine Ermüdungserscheinungen. Auch die Ohrbügel blieben sehr stabil und verloren ihre Form nicht, wodurch gleichbleibender Tragekomfort gewährleistet war.

Gute Geräuschabschirmung

Für die Abstimmung des Klangs entsprechend der Musik und Stimmung können drei unterschiedliche Tuning-Filter aufgeschraubt werden. Diese tragen die Bezeichnungen "Treble", "Reference" und "Bass". Diese Filter funktionieren erstaunlich gut. Auch schon mit dem Standard-Aufsatz "Reference" gibt es am Klang nichts zu beanstanden.

Für das perfekte Einpassen in den Gehörgang stehen nicht weniger als zehn verschiedene Aufsätze zur Verfügung. Diese sind aus unterschiedlichen Materialien gefertigt. Der Nutzer hat die Wahl zwischen sechs Einsätzen aus Dual-Density-Silikon und jeweils zwei Doppelflansch- sowie Memory-Schaumstoff-Ohrstöpseln.

Der Hersteller verspricht in der Produktbeschreibung eine hohe Geräuschisolierung. Im lauten Redaktionsalltag konnte der Kopfhörer dies unter Beweis stellen. Leise und mittellaute Geräusche wurden grösstenteils herausgefiltert. Auch bei ausgeschalteter Musik war eine deutliche Verringerung der Geräuschkulisse zu vernehmen.

Zudem war die Geräuschabschirmung gegen aussen sehr gut. Auch bei lautem Musikgenuss waren die Geräusche für Aussenstehende kaum zu vernehmen. Diese Eigenschaft ist gerade beim konzentrierten Arbeiten im Grossraumbüro nicht zu unterschätzen.

Nicht für alle Einsatzzwecke geeignet

Für das Arbeiten im Büro oder den heimischen Musikgenuss eignen sich die Kopfhörer sehr gut. Durch ihr Gewicht sitzen sie jedoch bei Erschütterungen nicht sehr gut im Gehörgang. Beim normalen Gehen ist dies kein Problem, jedoch eignen sie sich weniger für das Joggen. Auch bei vielen Bewegungen verrutschten die Hörer recht schnell. Selbst der Bügel konnte nicht immer den festen Halt garantieren.

Das Gewicht der Kopfhörer machte sich nach einiger Zeit bemerkbar. Nach mehr als zwei Stunden Gebrauch wurde das Tragen unangenehm. Will man den Kopfhörer zurück in die Transporttasche packen, braucht es etwas Geduld. Der Kopfhörer liess sich nur sehr schwer wieder darin verstauen. Die Kabel sind etwas sperrig aufzurollen und beim Schliessen mit dem Reisverschluss ist Vorsicht geboten. Die Kabel drängen durch ihre Spannung stark nach aussen.

Diese Mankos trüben den Gesamteindruck aber nur leicht. Die Musikwiedergabe war nicht zu beanstanden. Der Lärm der Redaktion wurde gedämpft, und konzentrierteres Arbeiten bei guter Musik war möglich. Für Arbeiten am Schreibtisch eignete sich der Kopfhörer daher sehr gut. Personen, die sich viel bewegen, sollten sich aber nach einer anderen Lösung umsehen.

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