Netzeitung.de und FAZ liegen sich in den Haaren

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Nachdem Michael Maier, Chefredaktor der Netzeitung, der einzigen ausschliesslich im Internet publizierten Tageszeitung Deutschlands, seinem Produkt kürzlich eine Leserzahl von einer Million attestiert hat, wird die Netzeitung nun von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) heftig kritisiert. So wirft die "FAZ am Sonntag" vom 4. Juli Maier vor, Journalismus mit unterbezahlten Tagelöhnern zu simulieren, auf wichtige Nachrichtenagenturen zu verzichten und den Break-even nur mit abenteuerlicher Zahlenakrobatik zu schaffen. Maier reagierte inzwischen auf den eigenen Seiten mit folgenden Kennzahlen: Erreichen des Break-even im Dezember 2003, Umsatzsteigerung von 90 Prozent im ersten Quartal 2004, Überspringen der Millionen-Leser-Grenze bei den Unique Visitors im Mai 2004. Die Netzeitung werde auf die unwahren Tatsachenbehauptungen der FAZ angemessen reagieren, schreibt Maier, ohne konkrete Schritte zu nennen. Maier vermutet, die FAZ-Breitseite sei eine Reaktion auf kritische Berichte gegenüber dem Frankfurter Verlag. So bezeichnete die Netzeitung Thesen des neuen Buchs von FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher, das im Spiegel vorabgedruckt wurde, als "sehr problematisch". Im Gegensatz dazu vermuten Branchenkenner einen handfesten Konflikt zwischen online und Print um das Anzeigengeschäft. Maier versuche, mit Hilfe der umstrittenen Positivmeldungen über den Geschäftsfortgang der Netzeitung zu Werbeeinnahmen zu kommen. Dies gefallte den etablierten Zeitungsmachern nicht, die derzeit unter dramatischen Rückgängen im Anzeigengeschäft und auch unter hoch dotierten Journalistenverträgen litten, schreibt dazu der Online-Newsdienst ZDNet.de. Die Versionen der Streithähne im Volltext: