EMC setzt auf Open Source und Wahlfreiheit im Datacenter
Vmax3 von EMC soll den Aufbau von Rechenzentren vereinfachen. Das Unternehmen wagt sich mit einer offenen Version seines Vipr-Controllers erstmals in Open-Source-Gefilde vor.

EMC hat an seiner Hausmesse in Las Vegas viel Neues gezeigt, unter anderem Speicher- und Back-up-Lösungen. Das auf IT-Infrastruktur spezialisierte Unternehmen präsentierte zudem eine Studie, die Herausforderungen der Digitalisierung in Schweizer Firmen aufzeigt.
Weiter wurde die Softwarelösung Vmax3 stark erweitert. Sie soll Unternehmen dazu befähigen, schnell und einfach eine eigene Storage-Umgebung aufzubauen. EMC kündigte zudem an, seine Software-definierte Speicherplattform Vipr in einer Open-Source-Version freizugeben.
EMC entdeckt Open Source
Tochterfirmen von EMC machten bereits Erfahrungen mit Open Source. Selbst bietet das Unternehmen aber nur geschlossene Lösungen an. Ab Juni ändert sich das: Das Projekt CoprHD (sprich: Copperhead) wird den Vipr-Controller offenlegen. Code für Speicherautomatisierung und Kontrollfunktionen wird unter der Mozilla Public License über Github zugänglich gemacht. EMC stellt damit erstmals Quellcode einer eigenen kommerziellen Software zur Verfügung.
Der Vipr-Controller erlaubt es, Speicherprodukte von EMC und Drittanbietern zu verwalten. EMC lädt Entwickler dazu ein, mit der Open-Source-Version herumzuspielen. Kunden sollen so unabhängiger werden und mehr Wahlmöglichkeiten haben. Die kommerzielle Version des Vipr-Controllers wird allerdings weiterhin verkauft, und auch Service und Support werden kostenpflichtig bleiben.
Interne Widerstände
Die EMC Federation war bis jetzt kaum in der offenen Entwickler-Community unterwegs. Die US-Firma ist zwar Gründungsmitglied und Leiter der Cloud Foundry Foundation, die eine Platform-as-a-Service-Lösung entwickelt. Und kürzlich kündigte sie ein Partnerprogramm für Openstack und die Initiative EMC{code} an. Eine eigentliche Open-Source-Strategie hatte EMC bis jetzt aber nicht.
Introducing CoprHD (“copperhead”), Cornerstone of a Software-Defined Future http://t.co/9uwkz9reAa from @randybias pic.twitter.com/F1yFC1FW26
— David Moore (@dmoore5556) 7. Mai 2015
Laut Randy Bias, der bei EMC die Emerging-Technology-Division leitet, ist die Offenlegung von Vipr kein einfaches Unterfangen. EMC habe bis jetzt nur proprietäre Technologien angeboten, und es werde herausfordernd sein, das Projekt in eine offene Denk- und Arbeitsweise zu überführen.
Intern sei über die Öffnung des Vipr-Quellcodes scharf diskutiert worden, sagte Bias - es gab viel Gegenwind. Das Team rund um den Openstack-Enthusiasten setzte sich aber schlussendlich durch. Kunden und Partner können so mehr Einfluss auf die Entwicklung des Vipr-Controllers nehmen. Laut EMC dürfen sie Roadmaps mitgestalten und die Zukunft des Projekts aktiv beeinflussen. Die Software-Defined-Storage-Technologie könnte so an Beliebtheit gewinnen.
Ein Update für Vmax3
Auch für die Speicherlösung Vmax3 gibt es ein Update. EMC trennte softwarebasierte Funktionen von der darunter liegenden Hardware. Die Bereitstellungszeit sei um 95 Prozent gesunken - auf unter 30 Sekunden. Die Aktualisierung bringt die Verwaltung von Service-Levels in die Cloud. Lokale Replikation und Remote-Replikation funktionieren nun auch mit Angeboten von Drittherstellern. Das Gleiche gilt für Storage Tiering, das neu automatisiert ablaufen kann.
Ein automatisches Storage Tiering ist auch mit XtremIO möglich - inklusive Datenkompression. EMC bewarb eine Vmax3-Plattform mit integrierten X-Brick-Bausteinen. Sie soll die Bereitstellung und das Management von komprimierten Speicherebenen mit niedrigen Latenzzeiten ermöglichen.
XtremIO-Unterstützung und Verfügbarkeit
EMC zeigte auch einen "Proof of Concept" eines Vipr-Controllers, der in einem Vmax3-Gastcontainer läuft. Die Bereitstellung eines Software Defined Datacenters dürfte so einfacher werden.
Durch eine Einbindung von Vmax3 in EMCs Cloudarray können Workloads auf Cloudspeicher verlagert werden. Das ermögliche hochskalierbare Backends. Im Verlauf des Jahres soll Vmax3 auch Active-Active-Replikationen durchführen können. Das Update namens Fast.X mit Support für XtremIO will EMC dieses Quartal veröffentlichen. Die Einführung von SRDF/Metro sowie Fast.X für Cloudarray und Speicherprodukte von Drittherstellern sollen später im Jahr folgen.

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