Switzerland’s Digital DNA 2020

Die Digitalisierung gewinnt an Zuspruch

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Die Schweizer Bevölkerung steht der Digitalisierung positiver gegenüber als im Vorjahr. Zu diesem Schluss kommt die Studie "Switzerland’s Digital DNA". Neue Technologien haben demnach das Private und geschäftliche Leben während Corona erleichtert.

(Source: Gerd Altmann / Pixabay)
(Source: Gerd Altmann / Pixabay)

Die diesjährige Ausgabe der Oliver Wyman-Studie "Switzerland's Digital DNA" hält fest, dass die Schweizer Bevölkerung der Digitalisierung positiver gegenübersteht. Die Digitalisierung habe das Leben während Coronapandemie erleichtert. Das erkläre die positivere Sicht auf die Digitalisierung trotz Diskussionen über die Schattenseiten. In der Studie wurden 1500 Schweizerinnen und Schweizer befragt.

60 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Digitalisierung neue Jobs schaffen wird. Letztes Jahr waren es noch 58 Prozent. Gemäss Studie ist die Zustimmung bei den Arbeitstätigen aber gleich geblieben und vor allem bei den Erwerbslosen von 41 Prozent auf 65 Prozent und bei den Schülern und Studenten von 65 Prozent auf 71 Prozent gestiegen. "Diese Unterschiede lassen sich auch darauf zurückführen, dass die Digitalisierung mittel- bis langfristig Arbeitsplätze und -bedingungen schaffen wird, welche eine stärkere Verbreitung von Homeoffice und flexiblere Arbeitsformen begünstigen", sagt Nordal Cavadini, Partner bei Oliver Wyman.

Die Digitalisierung habe es vielen Branchen ermöglicht, während der Pandemie besser aufgestellt zu sein. "Für Unternehmen, öffentliche Institutionen und NGOs sollte es deshalb das Ziel sein, möglichst rasch digitale Prozesse, Lösungen und Services, die sich in der Krise bewährt haben, zu übernehmen", sagt Cavadini.

Unterschiedliche Meinungen zur Digitalisierung in den Branchen

Je nach Industriezweig gibt es jedoch grosse Unterschiede in der Beurteilung der Digitalisierung. Im Gross- und Einzelhandel stiegen die positiven Einschätzungen zu den Jobaussichten von 38 auf 59 Prozent. Gleichzeitig fielen diese in den Bereichen Verkehr und Logistik von 54 auf 43 Prozent. Damit sieht dieser Bereich die Digitalisierung am negativsten. Diese Entwicklungen führt Cavadini auf die Coronapandemie zurück. Die im Handel Tätigen hätten während der Pandemie und dem einhergehenden Online-Boom die Chancen, die das Internet bietet, erkannt. Aber die im Verkehr und der Logistik Tätigen wurden durch die Pandemie stark verunsichert, so Cavadini. Am positivsten sehen die Digitalisierung die in der Informatik und Kommunikation Beschäftigten.Von ihnen gehen 71 Prozent davon aus, dass die Digitalisierung neue Arbeitsplätze schafft.

Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Befragten, die sich von der technologischen Entwicklung zurückgelassen fühlen, um einen Prozentpunkt auf 21 Prozent gestiegen. Bei den Arbeitstätigen stieg dieses Gefühl mit 3 Prozentpunkten stärker. Mit 24 Prozent fühlt sich fast ein Viertel der arbeitenden Bevölkerung vom technologischen Fortschritt überfordert.

Je nach Branche wird die Digitalisierung anders wahrgenommen. (Source: Oliver Wyman)

Die Digitalisierung in der Gesundheitsbranche

Die Hoffnungen, dass die Digitalisierung die Krankheitsdiagnose und Heilungschancen verbessert, ist gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozentpunkte auf 59 Prozent gestiegen. Das Wachstum sei vor allem auf die jüngere Generation zurückzuführen. Dort betrug das Wachstum 25 Prozentpunkte.

"Durch die aktuelle Pandemie haben viele Personen die Vorteile digitaler Medien kennengelernt. Durch Fernkonsultationen über Videotelefonie konnte beispielsweise das Risiko verringert werden, beim Arztbesuch angesteckt zu werden. Zudem haben wohl viele Personen spätestens mit der Einführung der Swisscovid-App erkannt, dass neue Technologien wichtige Massnahmen zur Eindämmung des Virus – beispielsweise das Contact Tracing – deutlich vereinfachen", sagt Kolja Dutkowski, Principal im Bereich Digital bei Oliver Wyman.

Die Chancen für die Gesundheitsbranche werden wahrgenommen. (Source: Oliver Wyman)

Bereitschaft zur Weitergabe der Daten ist gestiegen

Allgemein ist die Bereitschaft, Daten an Dritte weiterzugeben, von 33 auf 37 Prozent gestiegen. Dabei ist die Bereitschaft der Datenweitergabe im Gesundheitssektor am höchsten und bei Onlinehändlern und Tech-Firmen am geringsten.

Die Studie wird hinsichtlich der Schweizer Digitaltage von Digitalswitzerland veröffentlicht. An den Digitaltagen finden mehr als 400 kostenlose Online- und Offline-Angebote vom 1. bis 3. November statt. Mehr dazu erfahren Sie hier.

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