Sourcing Monitor

"Das Outsourcing-Geschäft ist zurück"

Uhr | Aktualisiert

Laut dem neusten "Sourcing Monitor" des Beratungshauses Active Sourcing war 2012 ein Rekordjahr für das IT-Outsourcing in der Schweiz. Die Netzwoche hat bei Outsourcing-Experte Stefan Regniet nachgefragt.

In der Schweiz wird outgesourct wie noch nie. 24 Verträge mit über 10 Millionen Franken Vertragsvolumen wurden 2012 abgeschlossen, wie der neuste "Sourcing Monitor" des Beratungshauses Active Sourcing zeigt.

Das ist der höchste Wert seit der ersten Erhebung 2006. Bisher lag der Rekord bei 22 Vertragsabschlüssen (2009). Volumenmässig am stärksten ins Gewicht fiel 2012 die Verlängerung des Vertrags der Zurich Insurance Group mit CSC, der rund 1 Milliarde Franken betragen haben soll.

Gründe für das Wachstum

Für Stefan Regniet, CEO von Active Sourcing, ist deshalb klar: "Das Outsourcing-Geschäft ist zurück. Das ist bemerkenswert." Er führt die gute Auftragslage auf die entspanntere Wirtschaftlage zurück. "In den Krisenjahren hatten CEOs andere Prioritäten als IT-Outsourcing. Jetzt sehen sie der Zukunft verhalten optimistisch entgegen."

Zum Wachstum beigetragen habe auch die Verlagerung von Hauptsitzen internationaler Firmen in die Schweiz. "Wenn das Corporate Headquarter umzieht, dann werden die Shared Services schnell nachgezogen. Das hat relativ rasch IT-Outsourcing-Entscheide in der Schweiz zur Folge", sagt Regniet.

Deals werden kleiner

Während 2012 bezüglich der Anzahl Verträge ein Rekordjahr war, galt dies indes nicht für das Volumen. Mit 1,87 Milliarden Franken wurde im Vergleich zu den Jahren 2009 (4 Mia.) und 2010 (2,87 Mia.) vergleichweise wenig ausgegeben. Das ist laut Regniet auf einige wenige grosse Deals in den erwähnten Jahren zurückzuführen.

Angezogen hat das IT-Outsourcing im vergangenen Jahr insbesondere in der Finanzbranche: Der "Sourcing Monitor" weist 8 Abschlüsse über 10 Millionen bei Banken aus. Dahinter folgt die Kategorie "Übrige" mit 6, die Versicherungs- und die Dienstleistungsbranche mit je 4 und der Handel mit 2 Abschlüssen.

Verschnaufpause 2013

Bemerkenswert ist laut Regniet, dass 11 der 24 Verträge Neuabschlüsse waren. Dies sind ausgelagerte Dienstleistungen, die zuvor von den Unternehmen selbst erbracht wurden. Weiter wurden 11 Verträge verlängert, bei 2 Verträgen wurde der Dienstleister gewechselt. Für das Jahr 2013 erwartet Regniet nach dem Rekordjahr eine kurze "Verschnaufpause", bis es 2014 wieder richtig anziehen soll.

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