Vorbereitung auf EU-DSGVO

Facebook, Apple und Microsoft bringen neue Datenschutz-Optionen

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Am 25. Mai 2018 treten die neuen Vorschriften der EU zum Datenschutz in Kraft. Auch Facebook, Apple und Microsoft beschäftigen sich mit dem Thema. Die Firmen nahmen den Europäischen Datenschutztag zum Anlass, neue Optionen und Funktionen in ihre Produkte zu integrieren.

(Source: kaisorn / iStock.com)
(Source: kaisorn / iStock.com)

Am vergangenen Sonntag fand der 11. Europäische Datenschutztag statt. Er stand 2018 ganz im Zeichen der EU-DSGVO, deren neue Regeln am 25. Mai in Kraft treten. Das Thema ist auch an den grossen IT-Firmen nicht vorbeigegangen. Verschiedene Anbieter nahmen das Datum zum Anlass, ihre Produkte mit zusätzlichen Datenschutz-Optionen auzustatten. Ein Überblick.

Facebook zentralisiert Einstellungen und startet Kampagne

Das soziale Netzwerk Facebook gestaltete die Einstellungen für die Privatsphäre seiner Community um. Diese seien in einem neuen Bereich gruppiert, wie "Heise Online" berichtet. Nutzer könnten dort die Sichtbarkeit ihrer Beiträge und Profilinformationen kontrollieren, die Zusammenstellung ihres Newsfeeds beeinflussen oder die Datenverwendung für Werbeanzeigen einschränken. Ein "Privatsphäre-Check" soll sicherstellen, welche Informationen angezeigt werden und wer auf das eigene Profil Zugriff hat.

Facebooks Chief Privacy Officer Erin Egan startete dazu auf dem Firmenblog eine Informationskampagne. Per Text und Video erläutert sie, wie das Netzwerk mit den Daten seiner Nutzer umgeht und wie diese Einstellungen vornehmen können. Zudem macht das Unternehmen seine Datenschutz-Prinzipien öffentlich. Zum ersten Mal, schreibt Egan. Für Geschäfts- und Werbepartner richtete das Unternehmen eine eigene Informations-Website ein.

Ein neues Icon für iOS soll informieren

Apple kündigte an, mit iOS 11.3 ein Feature einzuführen, dass den Zugriff auf persönliche Daten anzeigt. Ein neues Privacy-Symbol soll künftig auf iPad und iPhone erscheinen, sobald eine App oder Funktion auf die Daten des Nutzers zugreifen will, wie Heise berichtet.

Das Symbol, das zwei Menschen beim Händedruck darstellt, werde zum Beispiel bei der Einrichtung der TV-App von iOS angezeigt und informiere mittels Antippen über die erfassten Daten. Bei der TV-App etwa, welche Videoinhalte der Nutzer abspiele und welche TV-Dienste er nutze.

Datenschutz sei ein "fundamentales Menschenrecht", zitiert Heise die US-Firma. Deswegen analysiere Apple Daten wenn möglich auf dem Gerät, begrenze die Datensammlung und gewähre den Nutzern Transparenz und Kontrolle über ihre Informationen. Das Privacy-Symbol soll auch in macOS High Sierra 10.13.4 Einzug halten, heisst es bei Heise weiter.

Mehr Kontrolle über Nutzerdaten bei Windows 10

Mit der nächsten Version von Windows 10 will auch Microsoft mehr Datenschutz bringen. Das für den Frühling angekündigte Update 1803 (Codename: Redstone 4) soll neue Funktionen für die Kontrolle sogenannter Telemetrie-Daten bieten. Das will "ZDNet" aus den aktuellen Entwickler-Previews erfahren haben.

Nutzer von Windows 10 könnten im Menü mit den Datenschutz-Einstellungen nun die vom Betriebssystem gesammelten Daten anzeigen lassen. Ein Platzhalter mit der Beschriftung "Diagnostic Data Viewer" weist auf diese Funktion hin. Ein weiterer Button biete die Option an, die Diagnose-Daten zu löschen. Ebenfalls neu ist laut ZDNet eine Funktion, die für die Auto-Korrektur gespeicherte Texteingaben auflistet.

Microsoft habe sich mit europäischen Datenschutzbehörden im vergangenen Jahr darauf geeinigt, dass Windows 10 Daten nur noch mit Zustimmung der Nutzer sammelt, schreibt ZDNet weiter. Die Vermutung liege deshalb nahe, dass die neuen Funktionen mit dem Inkrafttreten der EU-DSGVO zusammenhängen. Redstone 4, das neben den Datenschutz-Optionen noch viele weitere Neuerungen mitbringt, soll laut Angaben von "Windows Latest" im März 2018 erscheinen.

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