Europavergleich

E-Gov-Report: Schweiz fällt zurück

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Der "E-Government Benchmark 2018" stellt der Schweizer Verwaltung kein gutes Zeugnis aus. Es hapert vor allem an Basisdiensten. E-ID, elektronische Post und vorausgefüllte Formulare sind im Rückstand.

(Source: Samuel Zeller/unsplash.com)
(Source: Samuel Zeller/unsplash.com)

Wie steht es um E-Gov in Europa? Die EU-Kommission hat den "E-Government Benchmark 2018" vorgelegt. Der Report vergleicht den Fortschritt in der Digitalisierung der Verwaltung von 28 EU-Staaten sowie Island, Norwegen, Serbien, Montenegro, der Türkei und der Schweiz. Er untersucht die Indikatoren "Nutzerfreundlichkeit", "Transparenz", "grenzüberschreitende Mobilität" sowie "Basisdienste".

 

Die Schweiz geriet im neuen E-Gov-Benchmark ins Hintertreffen. (Source: EU-Kommission/Capgemini)

 

Im Vergleich zum Benchmark 2017 fiel die Schweiz zurück. Während sie damals im Mittelfeld landete, haben sie nun verschiedene Staaten überholt. Die Studie zeige, dass die Verfügbarkeit von Basisdiensten für eine erfolgreiche Digitalisierung der Verwaltung entscheidend sei, schreibt das Informatiksteuerungsorgan des Bundes (ISB) in einer Mitteilung. Gerade hier habe die Schweiz grossen Aufholbedarf.

 

Die Online-Erreichbarkeit der Schweizer Behörden liegt leicht unter dem EU-Durchschnitt. (Source: EU-Kommission/Capgemini)

 

Es fehlen die Basisdienste

Der Grund für den Rückstand bei den Basisdiensten sei, dass der elektronische Versand von Informationen und Dokumenten zwischen Staat und Bevölkerung noch wenig etabliert sei. Zudem sei eine vom Staat anerkannte elektronische Identität noch nicht verfügbar. Auf dem letzten Platz landet die Schweiz bei der Speicherung von Formulardaten. Erst sehr wenige Behörden böten den Service an, Formulare mit bereits vorliegenden Daten vor-auszufüllen.

 

Letzter Platz beim Thema bereits ausgefüllte Formulare. (Source: EU-Kommission/Capgemini)

 

Trotzdem seien Fortschritte erkennbar, so das ISB weiter. Die Schweiz habe ihr E-Gov-Angebot in den meisten untersuchten Hauptindikatoren im Vergleich mit den Vorjahren verbessern können. Am stärksten hätten die hiesigen Behörden bei der grenzüberschreitenden Mobilität für Unternehmen (2014/2015: 56 Prozent, 2016/2017: 70 Prozent) zugelegt.

Ein relativ gutes Resultat bescheinigt der Report auch den E-Gov-Dienstleistungen für Unternehmen. Punkto Firmengründungen und Behördenkontakt landet die Schweiz über dem EU-Durchschnitt von 83 Prozent.

Der E-Government Benchmark 2018 steht auf der E-Gov-Website des Bundes zum Download als PDF bereit.

Besser schnitt die Schweiz beim vor kurzem publizierten Open-Data-Report der EU ab. Mehr dazu erfahren Sie hier.

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