Schweizer Online-Hackathon

#VersusVirus: 42 Prototypen gegen die Krise

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Ein landesweiter 48-stündiger Online-Hackathon hat 250 Projekte hervorgebracht. 42 davon wurden ausgewählt und erhalten ein Startkapital von 1000 Franken. Die Prototypen sollen Lösungen für die Krise in einer Vielzahl von Bereichen bieten, vom Spital über Präventivmassnahmen bis hin zur Begrenzung der Auswirkungen auf Geschäfte.

(Source: #VersusVirus hackathon Slack channel)
(Source: #VersusVirus hackathon Slack channel)

Nicht weniger als 42 Projekte haben die Jury des Online-Hackathons #VersusVirus, der vom 3. bis 5. April landesweit stattfand, überzeugt. 48 Stunden lang arbeiteten 4610 Hacker in 611 Teams daran, Lösungen zur Bekämpfung der Coronakrise zu finden. 192 Herausforderungen in 14 Kategorien galt es zu bewältigen. Einige davon kamen vom Bundesamt für Gesundheit. Unterstützt von 500 Mentoren konnten die Teams auch mehrere Webinare mit praktischen Ratschlägen online verfolgen.

Aus den 250 Prototypen, die aus dem Hackathon hervorgingen, wurden die 42 vielversprechendsten Projekte ausgewählt. Sie erhielten ein Startkapital von 1000 Franken. Darüber hinaus können alle Projekte eine finanzielle Unterstützung aus einem Fonds von 250000' Franken beantragen.

Ein anderer Hackathon, der #CodeVsCovid19, ist am vergangenen Wochenende über die Bühne gegangen. Lesen Sie hier, was rund 3000 Teilnehmer zustande brachten.

Analyse der Verfügbarkeit von Intensivbetten und soziale Konturen

Einige der interessantesten Gewinnerprojekte sind Lösungen in den Bereichen Krankenhausversorgung und Prävention, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Ein Team entwickelte beispielsweise eine Anwendung, die die Verfügbarkeit von Intensivbetten in allen Schweizer Krankenhäusern in Echtzeit analysiert. Dies ermöglicht es den Fachleuten im Gesundheitswesen, Engpässe zu erkennen und Reservekapazitäten so früh wie möglich zu prognostizieren, erläutern die Entwickler der Prototypen.

Ein weiteres ehrgeiziges Projekt kombiniert anthropologische, epidemiologische und numerische Ansätze, um "soziale Konturen" herzustellen. Ziel ist es, eine Anwendung zu entwickeln, die eine Reihe von möglichen sozialen Aktivitäten oder Interaktionen ohne das Risiko, eine neue Epidemie zu provozieren, detailliert beschreibt, je nach Ort und soziologischen Merkmalen.

Eine Smartwatch-App, damit man sein Gesicht nicht berührt

Die Lösung "Guardy - The Face Touching Detector" könnte den Verkauf von Smart Watches potenziell ankurbeln. Die Idee ist, eine Smartwatch-App zu entwickeln, die die Bewegungen des Benutzers erkennt und eine Warnung auslöst, wenn er sein Gesicht berühren will. Dabei ist zu bedenken, dass einige Infektionen durch das Virus verursacht werden, das sich auf den Händen befindet und dann über die Gesichtsschleimhäute in den Körper eindringt. Für ihren Prototyp, der für die Apple Watch entworfen wurde, griffen die Entwickler von Guardy auf Machine Learning zurück, um Bewegungserkennung-Algorithmen zu trainieren.

Andere prämierte Projekte befassen sich mit Möglichkeiten, die Auswirkungen der Krise auf die Wirtschaft zu bewältigen. So wurde beispielsweise ein E-Commerce-Marktplatz unter Verwendung von "Woocommerce" entwickelt. Er soll es kleinen Unternehmen, die noch nicht über eine Online-Präsenz verfügen, ermöglichen, auf einfache Weise einen Onlineshop einzurichten.

Die "Be Local Hero"-Plattform ist bereits online und ermöglicht es auch kleinen Unternehmen, auf einfache Weise einen digitalen Laden aufzubauen. Ziel ist es, potenzielle Kunden auf eine lokale Art und Weise anzusprechen. Die Designer nutzten den Hackathon, um an der Erweiterung der Benutzerbasis der Plattform und der Verbesserung der Benutzererfahrung zu arbeiten.

Überwachung des Stressniveaus der Mitarbeiter

In einigen Fällen wirkt sich die Coronakrise auf die Belastung der Mitarbeiter aus. Ein Team hat daher ein Instrument geschaffen, das es Managern ermöglicht, den Stresspegel ihres Teams zu überwachen. Die Online-Lösung führt diese Überwachung mittels einfacher Fragebögen durch, deren Ausfüllen weniger als 2 Minuten dauert. Das Stressniveau der Mitarbeiter wird dann mit einer Punktzahl von Null bis 10 gemessen.

Der Online-Hackathon #VersusVirus, der von rund dreissig Labors, Verbänden und Unternehmen gemeinsam organisiert wurde, fand unter der Schirmherrschaft des Eidgenössischen Departements des Innern und des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung statt.

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DPF8_176577