So viel Strom verbrauchen KI-Plaudereien
Der Energiebedarf einer einzelnen ChatGPT-Anfrage ist mit 0,34 Wattstunden eher gering. Ein EPFL-Forscher stimmt dem zu, solange es um einfache KI-Chats geht. Mit KI-Agenten dürfte sich die Lage allerdings drastisch verändern.

Eine ChatGPT-Anfrage isch schnell formuliert und abgeschickt. OpenAI, das Unternehmen hinter dem KI-Alleskönner, betreibt seine Sprachmodelle in grossen Rechenzentren – und dort verbrauchen sie jede Menge Strom. So zumindest äussern sich warnende Stimmen, die etwa aufzeigen, wie sehr der KI-Boom die Klimabilanz der Tech-Giganten belastet.
Doch wie sieht es aus, wenn man diesen Verbrauch auf einzelne Interaktionen herunterbricht? Oder anders gefragt: Wie viel Strom benötigt eine einzelne Anfrage an ChatGPT? Diese Frage beantwortete unlängst OpenAI-CEO Sam Altman in einem Blogbeitrag: Im Schnitt, so schreibt Altman, verbrauche die Bearbeitung eines einzelnen KI-Prompts 0,34 Wattstunden. Ungefähr so viel verbrauche ein Backofen in einer Sekunde oder eine hocheffiziente Glühbirne in ein paar Minuten, illustriert der OpenAI-CEO und ergänzt: "Ausserdem werden etwa 0,000085 Gallonen Wasser verbraucht, also etwa ein Fünfzehntel eines Teelöffels."
Energieexplosion kommt erst noch
Der EPFL-Forscher Marcel Salathé hält Altmans Zahl für Plausibel, wie er in einem Blogbeitrag ausführt. In seinen eigenen Analysen kam er bereits vor einigen Monaten auf einen durchschnittlichen Strombedarf von etwa 0,2 Wattstunden pro Anfrage. Dazu merkt der Wissenschaftler an, seine Berechnung habe sich auf reine Textinteraktionen mit KI-Chatbots bezogen. In Altmans höherer Zahl seien dagegen auch Prompts zur Generierung von Bildern oder Videos enthalten.
Die von Salathé und Altman kommunizierten tiefen Werte stehen "in krassem Gegensatz zu vielen anderen Schätzungen, die oft von einem um mindestens eine Grössenordnung höheren Energieverbrauch ausgingen", schreibt der Forscher.
Dennoch warnt Salathé vor dem künftig drastisch wachsenden Energiebedarf. Als treibenden Faktor dafür macht er KI-Agenten aus, die in diesen Tagen von vielen Unternehmen vorgestellt und eingeführt werden. Salathé glaubt, "dass wir unseren Gesamtenergiebedarf derzeit möglicherweise unterschätzen, und zwar dramatisch". Der Forscher warnt vor "einer kommenden Explosion unseres Energiebedarfs". Sich darum zu sorgen, sei "durchaus vertretbar", so Salathé. Dagegen ist "ist die regelmässige Nutzung von Chatbots in Bezug auf den Energieverbrauch wirklich kein Grund zur Sorge".
Im Blogbeitrag, in welchem Sam Altman den Energiebedarf einer durchschnittlichen ChatGPT-Anfrage enthüllte, schrieb er auch seine Vision der künftigen Welt nieder. Wie sehr KI unser Dasein verändern könnte, erfahren Sie hier.

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