Allrounder der gehobenen Klasse

Kopfhörer RHA T10i im Hands-on

Uhr | Aktualisiert
von George Sarpong

RHA hat mit dem Modell T10i einen In-Ear-Kopfhörer auf den Markt gebracht, der eine Top-Klanqualität bietet. Im Langzeittest überzeugten die durchdachten Details, bei denen man sich die Frage stellt: Warum machen das die anderen Hersteller nicht auch so?

Edel, ist das erste Wort, das einem in den Sinn kommen dürfte, wenn man den In-Ear-Kopfhörer T10i von RHA aus seiner Verpackung nimmt. Wo bei Produkten anderer Hersteller Kunststoffe die Oberflächen dominieren, glänzen beim RHA T10i metallene Stecker, Verbindungen und andere Bauteile. Das lässt den Kopfhörer elegant und robust erscheinen.

RHA scheint auch an alle Eventualitäten, wie etwa abknickende Kabel, gedacht zu haben. So schützt eine metallene Spirale das Kabel davor, am 3,5 Millimeter durchmessenden Klinkenstecker abzuknicken. Auch vor der Gabelung der Kabel für das linke und das rechte Ohr, verstärkt eine Metallhülse den Übergang.

Durchdachte technische Finessen

Die Kabel sind deutlich dicker als bei anderen In-Ear-Kopfhörern. Und nicht nur dicker. Das Hauptkabel zwischen Klinkenstecker und Gabelung zu den Hörern ist auch länger als bei anderen Modellen, was insbesondere hochgewachsenen Nutzern entgegen kommen dürfte. Am Kabel das zum rechten Ohr hinaufführt, glänzt eine drei Zentimeter lange Metallhülse. Darin versteckt RHA zusätzlich ein Mikrofon und drei Schalter mit einer gummierten Oberfläche für die Lautstärkeregelung und zum an- und ausschalten von Liedern. Angeschlossen an ein Smartphone, kann über das Mikrofon telefoniert werden. Das Prinzip, über das Mikrofon mit seinen Tasten Telefonante anzunehmen funktioniert an iOS-Geräten genauso, wie an Modellen anderer Hersteller, etwa dem Blackberry.

Das Konzept der Kabelverstärkung setzt sich auch bei den Kabeln an den Ohrstöpseln fort. Die Spiralen sind dort so fein gearbeitet, dass sie sich biegen und somit die Kabel hinter den Ohrmuscheln festklemmen lassen. Das ist clever und raffinierter gelöst, als bei manch anderem Hersteller. Damit das Metall die feine Haut hinter den Ohrmuscheln nicht verletzt, ist es mit einer dünnen Silikonhülle ummantelt. Dadurch sind die Spiralen im Winter auch nicht unangenehm kalt.

Dank der Verstärkungen hält der RHA T10i einiges aus. Die Kabel wurden im mehrere Wochen andauernden Test immer wieder in Hosentaschen gestopft oder unsanft um ein Smartphone gewickelt. Selbst die immer wieder ärgerlichen Kabelknoten liessen sich einfach wieder lösen, da die Kabel vergleichsweise dick sind.

Handgefertigte Frequenzfilter

Das Highlight sind die Ohrstücke. RHA liefert sieben unterschiedliche Paare an Passstücken aus Silikon und zwei Paare aus Schaumstoff in einem Mäppchen mit. Ein paar dürfte mindestens passen.

Zusätzlich liefert RHA drei Paare an metallenen Frequenzfiltern mit. Diese sind nach Angaben des Herstellers handgefertigt und können über ein Gewinde in die Ohrstöpsel eingeschraubt werden. Mit den Filtern können Anwender den Klang an ihre jeweiligen Vorlieben anpassen. Wahlweise werden Höhen oder Bässe betont. Ausserdem liefert der Hersteller mit dem Reference-Paar noch einen Einsatz für einen ausgewogenen Klang.

Der Hersteller hält was er verspricht. Obwohl alle Einsätze, abgesehen von ihrer Farbe, gleich aussehen, unterscheiden sie sich deutlich in ihren Klangbildern. Sie liefern ihren Bezeichnungen entsprechend hohe oder tiefe Klänge. So lässt sich das Klangbild an den persönlichen Geschmack anpassen. Im Langzeittest taten sich besonders die Reference-Einsätze hervor. Diese lieferten ein ausgewogenes Klangbild, gaben Details in den Höhen wieder und lieferten exakte, klare Bässe.

Fazit:

RHA scheint an alles gedacht zu haben, was sich mobile Benutzer von In-Ear-Kopfhörern wünschen, wie etwa die sehr gute Klangqualität. Das Modell T10i sticht aber aus der Masse durch seine sinnvollen Details hervor. Diese vermitteln einem Kunden das Gefühl von Wertigkeit sowie Langlebigkeit und lassen den UVP von 229 Franen vernünftig erscheinen.

Dank der dicken Kabel und den Verstärkungen an den Enden wirken die Kopfhörer robust, Knoten lassen sich schnell wieder lösen. Überhaupt bieten die Kopfhörer viele kleine Details, die so einfach aber sinnvoll sind, dass man sich die Frage stellt: Warum machen andere Hersteller das nicht auch so? Ein weiterer Pluspunkt ist, das RHA nicht an den Kabeln gespart hat und diese ordentlich lang sind. Dadurch könnte der RHA T10i für grössere Personen zum Favoriten beim nächsten Kopfhörerkauf avancieren.

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