Gestiegene Anforderungen

Kanton Freiburg legt E-Voting auf Eis

Uhr
von Yannick Chavanne und Übersetzung von Nadja Baumgartner

Der Freiburger Kantonsrat hat beschlossen, sein ursprünglich für 2022 geplantes E-Voting-Projekt zu stoppen. Die Behörden sahen sich mit erheblich gestiegenen technischen und administrativen Anforderungen konfrontiert.

(Source: sorbetto / iStock.com)
(Source: sorbetto / iStock.com)

Der Kanton Freiburg verzichtet bis auf weiteres auf das E-Voting. Eigentlich hätte ein entsprechendes Projekt im Jahr 2022 wiederaufgenommen werden sollen. Der Kantonsrat beschloss jedoch, es vorerst aufzugeben, um sich auf die Digitalisierung anderer öffentlicher Dienste zu konzentrieren. Etwa auf den Ausbau der Dienstleistungen des elektronischen Schalters und die Zusammenarbeit mit den Gemeinden im Bereich der Digitalisierung, wie die Staatskanzlei mitteilt.

Freiburg beteiligt sich seit 2010 an E-Voting-Versuchen. Der Kanton nutzte das von der Post bereitgestellte System, das nach der Entdeckung mehrerer Mängel im Jahr 2019 eingestellt wurde. Seither arbeitet die Post an einem neuen System, während der Bund und die Kantone neue Versuche vorbereiten. "Im Laufe dieser Arbeit musste Freiburg feststellen, dass die Anforderungen erheblich gestiegen sind und dass bestimmte politische Aspekte noch offen sind. All dies hätte unserem Kanton zusätzliche personelle und finanzielle Ressourcen abverlangt", begründen die Freiburger Behörden den Aufschub des E-Voting-Projekts.

Der Kantonsrat ist jedoch nach wie vor davon überzeugt, dass E-Voting einem Bedürfnis der Bevölkerung entspricht. Er wird daher die Situation nach den nächsten eidgenössischen Wahlen neu bewerten.

Vor kurzem hat der Bund übrigens das neue E-Voting-System der Post überprüft, wie Sie hier nachlesen können.

Webcode
DPF8_234787