SwissGPT

KI-Start-up AlpineAI lanciert Schweizer Alternative zu ChatGPT

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von René Jaun und jor

Noch machen vor allem US-amerikanische KI-Firmen mit ihren grossen Sprachmodellen von sich reden. Das Start-up AlpineAI, an dem sich mehrere Schweizer KI-Labore beteiligen, will dies ändern. Zum Start bietet es Unternehmen eine Schweiz-freundliche ChatGPT-Alternative an.

Pascal Kaufmann, einer der Gründer von AlpineAI, will mit SwissGPT eine Alternative zu den KI-Chatbots der grossen Tech-Konzerne etablieren. (Source: zVg)
Pascal Kaufmann, einer der Gründer von AlpineAI, will mit SwissGPT eine Alternative zu den KI-Chatbots der grossen Tech-Konzerne etablieren. (Source: zVg)

Ein neues Schweizer Jungunternehmen will im KI-Markt mitmischen. AlpineAI "hat die Vision, Arbeit in Unternehmen angesichts monumentaler Fortschritte in Technologie und Gesellschaft neu zu definieren und dabei die Rolle des Menschen hochzuhalten", wie es in einer Pressemitteilung heisst. Unter den Gründern sind Vertreter mehrere KI-Labore, darunter die Universität Zürich, die ETH Zürich sowie die Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW).

Einer der Gründer ist Pascal Kaufmann, CEO von Mindfire und Gründer des KI-Zentrums Lab42. Lesen Sie im Interview, was er genau mit AlpineAI vorhat und wie er mit SwissGPT dem mächtigen ChatGPT die Stirn bieten möchte.

"Wir wollen innovative Firmen und die Spitzenforschung in der Schweiz stärken", sagt er auf Anfrage und räumt ein, dass der Name AlpineAI nicht zufällig an das US-amerikanische Unternehmen OpenAI erinnert: "Künstliche Intelligenz ist eine zu wichtige Technologie. Wir sollten dieses Feld nicht einfach den USA und grossen Tech-Firmen überlassen."

SwissGPT soll Quellen von Informationen anzeigen 

Zu den ersten Produkten, die AlpineAI anbieten wird, gehört SwissGPT - ein Dienst, der "mit Europa und der Schweiz kompatibel ist", wie es in der Mitteilung heisst. SwissGPT basiert unter anderem auf Falcon, einem neuartigen Large Language Model (LLM) mit Wurzeln an der EPFL, wie Kaufmann auf Anfrage ausführt. Anders als bei ChatGPT lasse sich bei SwissGPT jeweils die Quelle des produzierten Resultates nachvollziehen, sagt er weiter. Zudem sollen die Daten bei SwissGPT in der Schweiz bleiben.

Konkret kann SwissGPT in Unternehmen fast jeder Grösse beispielsweise als Unterstützung bei der E-Mail-Korrespondenz zum Einsatz kommen: "Dazu wertet das LLM die in alten Mails verwendete Sprache aus und schlägt darauf basierend dann je nach Thema neue E-Mails vor", sagt Kaufmann.

Gefragt, ab wann AlpineAI den Dienst anbietet, sagt er: "Per sofort. Wir betreiben jetzt schon ein paar Kundeninstallationen. Die Resultate sind gut, sodass wir den Service auch anderen Unternehmen anbieten können."

Was SwissGPT sonst noch kann und welche Ziele AlpineAI darüber hinaus verfolgt, wollen die Gründer an einer Pressekonferenz am 21. August 2023 in Zürich bekanntgeben.

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