Orell Füssli und Swisscom tüfteln an fälschungssicheren digitalen Nachweisen
Der Telko Swisscom partnert mit der Schweizer Banknoten- und Passdruckerei Orell Füssli. Gemeinsam wollen sie Lösungen für rechtsgültige digitale Nachweise entwickeln. Dazu nutzen sie unter anderem die Blockchain.
Swisscom geht eine Partnerschaft mit Orell Füssli ein, welches unter anderem auch Schweizer Pässe und Banknoten druckt. Gemeinsam wollen sie ein System für rechtsgültige digitale Nachweise entwickeln. Die Partner planen, innerhalb der nächsten zwölf Monate die ersten Anwendungen auf den Markt zu bringen, die ihre zuverlässigen, fälschungssicheren und intelligenten digitalen Zertifikate zur Verifizierung in Geschäftsprozessen nutzen. Die Lösungen richten sich sowohl an Privatpersonen als auch an Unternehmen und Behörden.
Die digitalen Nachweise sollen etwa ermöglichen, Altersnachweise zu erbringen, digitale Bewerbungsdossiers zu überprüfen oder digitale Einverständniserklärungen zu verifizieren.
Mit Hilfe der Blockchain
Laut der Mitteilung wird Swisscom bei der Entwicklung des digitalen Nachweissystems ihre IT-Expertise einbringen, insbesondere in Bezug auf rechtsverbindliche digitale Signaturen und Blockchain-basierter elektronischer Siegel. Orell Füssli wiederum verfüge über jahrzehntelange Erfahrung im Bereich von Sicherheitslösungen für Staat und Bürger (Druck von Banknoten, Herstellung von Identitätsdokumenten). Auch das Start-up Procivis spielt im Vorhaben eine Rolle. Es bietet Smartphone-basierte Identitätslösungen für behördliche Dienstleistungen an, die eine dezentrale Datenhaltung sicherstellen. Procivis nutzt bereits die von Swisscom angebotene Blockchain-Technologie. Orell Füssli übernahm im vergangenem Herbst die Mehrheit an dem Unternehmen, wie Sie hier lesen können.
"Gemeinsam mit Swisscom wollen wir ein System entwickeln, das die Interaktion zwischen Menschen und Organisationen vereinfacht. Dabei sollen die Nutzernnen und Nutzer im Mittelpunkt stehen und die Kontrolle über ihre Informationen und deren Verwendung behalten", lässt sich Daniel Link, CEO der Orell Füssli Gruppe, zitieren.
Digitale Dokumente prägen den Geschäftsalltag - auch im Bereich der Verträge. Elektronische Unterschriften sind entsprechend praktisch und zeitgemäss. Eine E-Signatur hat aber nicht in jedem Fall die gleiche Rechtskraft wie eine physische Unterschrift auf Papier. Mehr zu Dos und Don'ts bei E-Signaturen lesen Sie im Fachbeitrag von Florian Prantl und Christian Meisser von Lexr.